Hervorstehender Bauch, Bäuchlein oder Fettpölsterchen – egal, ob Sie Mann oder Frau sind: Zu viel Bauchfett bedeutet Alarmstufe Rot. Das Fett an den Hüften führt bei körperlicher Anstrengung zu Atemnot. Gleichzeitig verleitet es zu einer falschen, krankhaft nach hinten geneigten Körperhaltung. Ein Schmerbauch bringt Rückenschmerzen und Knieprobleme mit sich. Und er kann das offenkundigste Zeichen einer potenziell gefährlichen Krankheit sein, die als metabolisches Syndrom bezeichnet wird.

Was ist das metabolische Syndrom bzw. Reavan-Syndrom?

Tödliches Quartett, Reavan-Syndrom oder Syndrom X – Verschiedene Kurznamen bezeichnen eine potenziell gefährliche Krankheit: das metabolische Syndrom. Das metabolische Syndrom ist eine Kombination aus verschiedenen Herz-Kreislauf-Risikofaktoren, von denen abdominale Fettleibigkeit am charakteristischsten ist. Überschüssiges Bauchfett kann mit Erkrankungen einhergehen, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sind: Hoher Blutzucker- und/oder Triglyceridspiegel, Mangel an gesundem Cholesterin, Bluthochdruck. Das metabolische Syndrom kann nur aufgrund von Bluttests und Blutdruckmessungen diagnostiziert werden.

Warum ist das metabolische Syndrom so gefährlich?

Sie sollten wissen, dass viszerales Fett giftig ist. Es setzt schädliche Moleküle frei, die die Bauchspeicheldrüse schädigen und die Blutgefäße verengen. Wenn es sich im Bauch ansammelt, führt viszerales Fett zum Auftreten von Herz-Kreislauferkrankungen, Lebererproblemen, Unfruchtbarkeit, Impotenz und sogar Schlafapnoe. Menschen mit metabolischem Syndrom haben ein 7 bis 14 mal höheres Diabetesrisiko als die Normalbevölkerung.

Was sind die Ursachen des Syndrom X?

Obwohl auch Vererbung zu den Ursachen des Syndroms gehört, sind bestimmte Risikofaktoren besonders hervorzuheben. Fünf Faktoren tragen zur Entstehung des metabolischen Syndroms bei:

  • Bewegungsmangel
  • einseitige Ernährung
  • chronischer Stress
  • Schlafmangel
  • Rauchen

Was geschieht beim metabolischen Syndrom auf der Zellebene?

Die Hauptursache resultiert aus mangelhafter Zuckerverarbeitung durch Leber-, Fettgewebe- und Skelettmuskelzellen, die sog. Insulinresistenz. Insulinresistenz ist eine Krankheit, bei der die Zellen nicht mehr auf die Wirkung von Insulin reagieren, jenem Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Da die Zellen nicht mehr insulinempfindlich sind, gelangen große Mengen Zucker ins Blut. Die Bauchspeicheldrüse produziert dann mehr und mehr Insulin, um die Zellen zu zwingen, den Blutzucker zu absorbieren. Allerdings ist Insulin ein lipogenes Hormon. Das heißt, es begünstigt die Ansammlung von Körperfett! Je mehr Insulin die Bauchspeicheldrüse produziert, desto mehr Fett nehmen die Zellen auf.

Macht Ihr Bauch Ihnen zu schaffen?

Beachten Sie besonders folgende Tipps, um Ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun:

  • Ernähren Sie sich ausgewogen! Bevorzugen Sie eine zuckerarme, eiweiß- und ballaststoffreiche Ernährung mit niedrigem glykämischem Index.
  • Bewegen Sie sich! Körperliche Betätigung fünf Mal pro Woche reduziert das Risiko, am metabolischen Syndrom zu erkranken, um über 40 %.
    Durch Training werden die Skelettmuskeln insulinempfindlicher. Damit gelangt Zucker leichter in die Muskelzellen, wodurch der Blutzuckerspiegel gesenkt wird.
  • Vermeiden Sie Stress, denn das Stresshormon Cortisol erhöht den Insulinspiegel und beschleunigt die Ansammlung von viszeralem Fett.
  • Achten Sie auf einen vernünftigen Insulinhaushalt, um die richtige Verwertung von Glukose durch die Zellen zu unterstützen.

Nahrungsergänzungsmittel, die zur Bekämpfung von Insulinresistenz im Gewebe beitragen, sind: Sanddornöl, das reich an Omega-7 ist, GTF-Chrom, R-Alpha-Liponsäure, Zimt, Heidelbeerblätter und Bockshornklee.