Befreien Sie sich von Candidosen, Genitalentzündungen und allen anderen Infektionen durch Viren, Pilze und Bakterien – mit einem erstaunlichen Naturheilmittel.
Christophe Bernard, Kräuterkundler, Therapeut, Buchautor und Dozent stellt uns die zahlreichen heilenden Eigenschaften des Pau d’Arco, einer ursprünglich südamerikanischen Pflanze, vor.
Philippe Kerforne: Was versteckt sich hinter dem merkwürdigen und bislang wenig bekannten Namen Pau d’Arco, von dem man aber im Bereich der Naturheilmittel mittlerweile immer öfter hört?
Christophe Bernard: Der Pau d’Arco, auch unter dem Namen Lapacho bekannt, ist ein riesiger Baum, der in Südamerika und auch in Mittelamerika bis hoch nach Mexiko sehr verbreitet ist. Der Baum trägt wunderschöne rosafarbene Blüten und kann bis zu 30 Meter hoch werden.
Der Lapacho gehört zur Familie der Bignoniaceae und zur Gattung Tabebuia. Zur dieser Gattung gehören wiederum mehrere Arten von Bäumen, denen die Ureinwohner heilende Eigenschaften zuschreiben.
Der Lapacho oder Tabebuia impetiginosa gilt indes innerhalb der Gattung Tabebuia als der Baum mit den stärksten Heilkräften.
Philippe Kerforne: Weshalb verwenden die südamerikanischen Urvölker den Lapacho bereits seit mehr 1000 Jahren?
Christophe Bernard: Die Ureinwohner Südamerikas haben die Rinde des Pau d’Arco tatsächlich aufgrund positiver Erfahrungen schon lange verwendet, bevor die heilenden Eigenschaften des Baums erstmals wissenschaftlich belegt wurden.
Das Holz des Baums verwendeten Sie zum Bau von Jagdbögen – daher auch sein Name Pau d’Arco, der genau das in der Sprache eines brasilianischen Stammes bedeutet.
Der Baum diente als Mittel gegen eine Vielzahl von Leiden: gegen Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen, Fieber, Malaria, Blasenentzündungen, Syphilis oder Trypanosomiasis (1).
Die Ureinwohner verwendeten den Pau d’Arco auch in Form von Breiumschlägen oder Kompressen, um Hautkrankheiten zu behandeln (Pilzerkrankungen, Ekzeme, Psoriasis) (2).
Alles in allem ist der Pau d’Arco eine wirksame Pflanze gegen eine große Bandbreite an Entzündungen durch Bakterien, Pilze und Viren.
Philippe Kerforne: Welche Teile des Baums nutzt man denn, um beispielsweise Candidosen, also virale und bakterielle Infektionen zu bekämpfen?
Christophe Bernard: Der aufgrund seiner heilenden Kräfte verwendete Pflanzenteil ist das Splintholz, also die Holzschicht, die sich direkt unter der Rinde befindet und die stärksten Wirkstoffe des Pau d’Arco beinhaltet.
Die einheimische Bevölkerung verarbeiten den Pau d’Arco als Sud, um der Pflanze dadurch die Wirkstoffe zu entziehen. Dazu werden die harten Bestandteile des Baums, also das Splintholz oder die Rinde für normalerweise fünf bis fünfzehn Minuten ausgekocht.
Philippe Kerforne: Wie erklärt sich denn das Interesse in der westlichen Welt für diese exotische Pflanze?
Christophe Bernard: Alles hat damit angefangen, dass in den 1960er Jahren Ärzte in Brasilien Krebspatienten im Endstadium einen Sud aus Lapacho verabreicht haben. Nach Angaben der Ärzte und Pharmazeuten verbesserte sich der Zustand der Patienten und es wurde sogar ein Rückgang der Krebszellen festgestellt.
Den Experten zufolge – unter Ihnen Professor Accirdo vom Krankenhaus Santo André in Sao Paulo sowie Doktor Orlando del Santi und der Botanist Walter Accorsi, war der Lapacho in der Lage, die Produktion der roten Blutkörperchen anzuregen und die Schmerzen der vom Krebs befallenen Patienten zu lindern. Infolge dieser Beobachtungen wurden aus dem Pau d’Arco eine ganze Reihe von Wirkstoffen isoliert und gewonnen. Die zwei Substanzen innerhalb der Wirkstoffgruppe, die indes am meisten untersucht wurden, sind Lapachol und Beta-Lapachon.
Durch Tier- und In-vitro-Versuche konnte gezeigt werden, dass Lapachol und Beta-Lapachon die Ursache für das Apoptose genannte Absterben der Krebszellen sind.
Die zwei Wirkstoffe scheinen krebshemmende Eigenschaften zu besitzen, insbesondere im Zusammenhang mit Karzinosarkomen, Leukämie und Lymphsarkomen.
Philippe Kerforne: Welche anderen Eigenschaften hat denn der Pau d’Arco?
Christophe Bernard: Der Pau d’Arco scheint auch geeignet zur Stärkung des Immunsystems. Darüber hinaus wurde in vitro (3) auch seine Wirksamkeit bei der Beseitigung von Helicobacter pylori nachgewiesen, einer Bakterie die im Zusammenhang mit schweren Erkrankungen wie Magen-Darm-Geschwüren und Darmkrebs steht.
Diese Erkenntnis ist insbesondere deshalb so wichtig, weil der französischen Gesundheitsbehörde HAS (Haute Autorité de Santé) zufolge Infektionen mit Helicobacter pylori für eine beunruhigend hohe Zahl von Erkrankungen an Magen-Darm-Geschwüren verantwortlich sind. Zudem steigt die Häufigkeit dieser Infektionen mit dem Alter an.
Dank seiner antiviralen, antibakteriellen, antiparasitären sowie fungiziden Eigenschaften kann der Pau d’Arco also bei einer großen Zahl an Erkrankungen Abhilfe leisten.
Er ist sogar wirksam bei der Bekämpfung von Infektionen mit resistenten Staphylococcus-aureus-Stämmen (4) aufgrund von Lebensmittelvergiftungen, Hauterkrankungen, eitrigen Entzündungen sowie auch tödlichen Erkrankungen.
Der Pau d’Arco eignet sich außerdem zur Behandlung von Candidosen genannten Pilzinfektionen, die durch einen Befall mit candida albicans in Mund, Darm oder Vagina entstehen, aber auch bei Genitalinfektionen wie Blasen- oder Scheidenentzündungen.
Genauso eignet sich der Lapacho, dank seiner antimikrobiellen und fungiziden Eigenschaften, bei Entzündungen der Haut, zum Beispiel bei Wunden, Abschürfungen oder auch Mückenstichen.
Philippe Kerforne: Welche Kontraindikationen gilt es denn bei der Verwendung von Lapachol zu beachten?
Christophe Bernard: Auch wenn der Lapacho gegen eine ganze Reihe von Infektionen durch Viren, Pilze und Bakterien wirkt, gilt es dennoch, einige Hinweise zu beachten, bevor man eine Anwendung in Erwägung zieht.
So wurde 1967 im Krebsforschungszentrum von Baltimore in den USA ein Studie durchgeführt, bei der 21 Leukämie-Patienten Lapachol verabreicht wurde (4).
Die Ärzte sahen sich gezwungen, die Studie abzubrechen, da sie feststellten, dass der Wirkstoff Übelkeit sowie Erbrechen, aber vor allem eine zu starke Verflüssigung des Blutes hervorrief.
Lapachol hat also einen gerinnungshemmenden Effekt, der – je nach Dosierung und Einnahmedauer – zu Blutungen führen kann. Als Vorsichtsmaßnahme wird also Menschen, die bereits Gerinnungshemmer einnehmen, von der Behandlung mit Pau d’Arco abgeraten.
Ebenso sollten stillende oder schwangere Frauen auf die Einnahme entsprechender Substanzen verzichten, und auch die langfristige Einnahme sollte nur mit Vorsicht geschehen, da es zu Magenbeschwerden kommen kann.
Philippe Kerforne
Schriftsteller, Journalist, Coach in Selbsthypnose
Spezialist für Persönlichkeitsentwicklung und Alternativmedizin
- 1. Gómez Castellanos JR, Prieto JM, Heinrich M. Red Lapacho (Tabebuia impetiginosa)–a global ethnopharmacological commodity? J Ethnopharmacol. 2009 Jan 12;121(1):1-13. doi: 10.1016/j.jep.2008.10.004. Epub 2008 Nov 1.
- 2. Suo M, Ohta T, Takano F, Jin S. Bioactive phenylpropanoid glycosides from Tabebuia avellanedae. Molecules. 2013 Jun 24;18(7):7336-45. doi: 10.3390/molecules18077336.
- 3. Block JB, Serpick AA, Miller W, Wiernik PH. Early clinical studies with lapachol (NSC-11905). Cancer Chemother Rep 2. 1974 Dec;4(4):27-8.
- 4. Machado TB, Pinto AV, Pinto MC, Leal IC, Silva MG, Amaral AC, Kuster RM, Netto-dosSantos KR. In vitro activity of Brazilian medicinal plants, naturally occurring naphthoquinones and their analogues, against methicillin-resistant Staphylococcus aureus. Int J Antimicrob Agents. 2003 Mar;21(3):279-84.
Noch keine Kommentare