Es ist richtig, dass die Selbstmedikation mit Aspirin große Probleme verursacht. Der Erfolg des Medikaments erschließt sich aus einer näheren Betrachtung seiner Eigenschaften: es wirkt sowohl schmerzlindernd und fiebersenkend als auch entzündungs- und gerinnungshemmend. Es wird daher zur Schmerzlinderung, Senkung von Fieber, bei entzündlichem Gelenkrheuma sowie bei bestimmten Behandlungen von kardiovaskularen Erkrankungen eingesetzt. Aber, es können bei Aspirin Wechselwirkungen auftreten:
- Mit anderen nicht-sterodialen entzündungshemmenden Mitteln (NSAID), was zu einem erhöhten Risiko von Nebenwirkungen führen kann.
- Mit Blutgerinnungshemmern, wie Heparin und Aggregationshemmern, wodurch ein erhöhtes Blutungsrisiko entstehen kann.
Aspirin ist also alles andere als ein harmloses Medikament. Schwangere z. B. sollten es unbedingt vermeiden und während des letzten Trimesters der Schwangerschaft nicht ein einziges Mal einnehmen. Während der Stillzeit gelangt die Acetylsalicylsäure in die Muttermilch und stellt so ein Risiko für das Baby dar. Folgende Nebenwirkungen sollten ebenfalls nicht vergessen werden:
- Salicylatallergie (was zu einem Angioödem führen kann)
- Allergien gegen andere NSAID
- Asthmatische Erkrankungen, ausgelöst durch eine frühere Einnahme
- Magengeschwür
- Zwölffingerdarmgeschwür
- Leberinsuffizienz
- Niereninsuffizienz
- Herzinsuffizienz
Das ist eine beträchtliche Anzahl an Neben- und Wechselwirkungen für ein so beliebtes Medikament, das von vielen zur Schmerzlinderung missbraucht wird. Diese „Abhängigkeit“ von Aspirin ist schädlich, wenn die empfohlene Dosierung und die zeitlichen Abstände zwischen den Einnahmen nicht eingehalten werden. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die gleichen Hinweise, die auch für Paracetamol gelten: entweder zwei Tabletten mit 500 mg oder eine Tablette mit einem Gramm, wobei zwischen den Einnahmen ein Abstand von exakt vier Stunden eingehalten werden sollte (bei Paracetamol sechs bis acht Stunden) und die maximale Tagesdosis von drei Gramm nicht überschritten werden darf. Für Senioren liegt die Tagesdosis bei zwei Gramm. Kindern sollte das Medikament nicht ohne das Gutachten eines Arztes oder Apothekers verabreicht werden (die Dosis richtet sich nach dem Alter und Gewicht des Kindes).
Bei einer Intoxikation mit Aspirin können viele verschiedene Symptome auftreten, je nach Gegebenheiten, eingenommener Menge, Alter und Gesundheitszustand der Person …
- Übelkeit
- Erbrechen
- Schweißausbrüche
- Ohrensausen
- Benommenheit
- Schwindel
- Geistige Verwirrtheit
- Krampfanfälle
- Halluzinationen
- Bluthochdruck
- Hypoxie (Sauerstoffmangel im Blut)
- Laktatazidose, was zur Beeinträchtigung der Muskeln führt
- Interne Blutungen
- Lungenödem
- Hirnödem
- Tod (selten, aber möglich; in den USA sterben etwa 50 Personen jährlich an einer Überdosis Aspirin, für Frankreich liegen keine Zahlen vor).
Im Rahmen einer umfassenden Abhandlung über die schädliche Wirkung von Aspirin ist auch zu erwähnen, dass offiziell davon abgeraten wird, das Medikament an Haustiere zu verabreichen, wozu sich bestimmte Personen, aufgrund mangelnder Informationen, in guter Absicht möglicherweise veranlasst sehen. Eine einzige Tablette mit einem Gramm kann für Ihren Hund oder Ihre Katze toxisch sein, wobei eine Überdosis natürlich im Verhältnis zum jeweiligen Gewicht des Tieres steht, ähnlich wie bei Personen. Eine ausgewachsene Katze beispielsweise wiegt im Durchschnitt etwa vier Kilo. Die Verabreichung von einem Gramm Aspirin würde einer Vergiftung gleichkommen, im Vergleich zur Dosis für eine Person, die mehrere Dutzende Kilo wiegt. Bei einem Haustier kann eine Aspirinvergiftung zu folgenden Beschwerden führen: Verletzungen im Verdauungstrakt, akute Niereninsuffizienz, Blutgerinnungsprobleme (mit inneren Blutungen als Folge), Atembeschwerden, usw. Es wäre akut lebensbedrohlich.
Wir empfehlen eine natürliche Alternative.
Liebes Team von NutriLife,
meine Mutter hat eine koronare Herzerkrankung und muss lebenslang Aspirin zur Gerinnungshemmung nehmen. Sie hat aber auch Arthrose im Knie und würde gerne Bromelain dagegen nehmen, auch die Einnahme von Omega-3 und Vitamin K2 (zur Ergänzung von D3) stehen im Raum. Alle 3 Präparate haben ebenfalls eine gerinnungshemmende Wirkung: Ist es möglich – nach Absprache mit dem Arzt und engmaschigen Untersuchungen – durch Bromelain, Omega-3 und K2 die Aspirin-Dosis zu verringern? Wie schätzen Sie das ein? Es ist für mich eine Grundsatzfrage, weil nicht alle Kardiologen/Schulmediziner dem gegenüber aufgeschlossen sind. Bei einer positiven Antwort erwäge ich, solange zu suchen, bis ich einen aufgeschlossenen Kardiologen/Schulmediziner finde, der gerne über den Tellerrand schaut.
Vielen Dank und herzliche Grüße von Barbara