Mehr als 100.000 Milliarden Bakterien besiedeln unseren Körper: die Haut, den Mund, den Magen, den Darm und – für viele überraschend – den Genitalbereich. Das Milchsäurebakterium Lactobacillus gasseri, welches Teil einer gesunden Darmflora ist, lindert Schmerzen bei starker oder unregelmäßiger Regelblutung. Was nur wenige wissen: Es trägt dazu bei, das Risiko für Endometriose zu verringern bzw. die Lebensqualität von betroffenen Frauen beträchtlich zu steigern. Erfahren Sie mehr!

Was ist Endometriose? Was sind die Symptome einer Endometriose?

Endometriose ist eine häufige gynäkologische Erkrankung, die 6 bis 10 % der Frauen in gebärfähigem Alter betrifft1. Sie ist durch die übermäßige Vermehrung der Zellen der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) gekennzeichnet, welche während der Menstruation außerhalb der Gebärmutter gelangen. Diese Zellen setzen Wachstums- und Bindungsfaktoren frei und befallen die Organe des Beckenraumes. Sie

  • setzen sich an den Eierstöcken fest,
  • dringen in das Rektum ein,
  • vermehren sich im Bereich der Blase und
  • rufen häufig Symptome vor, die denen einer Magen-Darm-Infektion oder akuten Blasenentzündung ähneln.

Immunschwäche als entscheidender Risikofaktor für eine Endometriose

Es hat sich gezeigt, dass eine retrograde Menstruation (Rückfluss von Blut in die Bauchhöhle während der Regel) einer der Hauptfaktoren für eine Endometriose ist. Allerdings tritt ein derartiger menstrueller Reflux bei 80 bis 90 % der Frauen auf. Eine Endometriose entwickelt sich allerdings nur bei 6 bis 10 % von ihnen. Wie ist dies zu erklären? Abgesehen von genetischen und umweltbedingten Faktoren begünstigen auch bestimmte Störungen des Immunsystems das Auftreten dieser Erkrankung. Dazu zählt vor allem die mangelnde Aktivität der weißen Blutkörperchen wie Makrophagen und besonders der NK-Zellen (natürliche Killerzellen), die für die Erstabwehr von Erregern zuständig sind.

Die natürlichen Killerzellen sind maßgeblich an der Verhinderung von Endometriose beteiligt

Die natürlichen Killerzellen sind hochspezialisierte weiße Blutkörperchen, die sehr sensibel auf jeden Fremdkörper reagieren. Sind sie in ausreichender Zahl vorhanden und arbeiten auf vollen Touren, spüren sie jene Zellen der Gebärmutterschleimhaut auf, die außerhalb der Gebärmutter gelangen, bevor diese sich in der Bauchhöhle einnisten können. Es gibt Beweise, unter anderem randomisierte und kontrollierte Daten, dass das Auftreten einer Endometriose eng mit einer verminderten Aktivität der NK-Zellen zusammenhängt.

Wie Lactobacillus gasseri die NK-Zellen beeinflusst

Lactobacillus gasseri stimuliert die Aktivität der natürlichen Killerzellen, die eine bedeutende Rolle für die Beseitigung anormaler Zellen im Körper spielen. Auf diese Weise verringert er die Lebensdauer der Gebärmutterschleimhautzellen, welche während der Menstruation in die Bauchhöhle gelangen2. Eine klinische Studie mit 66 an Endometriose erkrankten Frauen zeigt, dass die Verabreichung von Lactobacillus gasseri für eine Dauer von 12 Wochen die Schwere der Schmerzen verringert, welche vor oder während der Regelblutung auftreten und die Lebensqualität beträchtlich verbessert3. Dabei handelt es sich um eine gänzlich neue, wirksame und sichere Methode zur Behandlung dieser gynäkologischen Erkrankung.

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