Völlegefühl nach dem Essen, Schmerzen im Mittelbauch, Blähungen, Übelkeit, Darmwinde, dickflüssiger, glänzender und schwimmender Stuhl… Diese Anzeichen deuten auf eine mangelnde Absonderung von Galle durch die Leber hin. Was ist die Galle? Was sind ihre wichtigsten Aufgaben? Was passiert, wenn die Galle nicht richtig abfließt? Und wie lebt man ohne Gallenblase? Die Antworten finden Sie hier!

Was ist eine Gallenschwäche?

Gallenschwäche ist eine häufige Erkrankung, die mit einer verminderten Produktion von Galle durch die Leber in Verbindung steht. Frauen sind 2 bis 3 mal häufiger betroffen als Männer.

Was ist die Galle?

Die Galle ist eine bittere Flüssigkeit, die in einer Menge von 500 – 1.000 ml pro Tag produziert wird. Sie wird in der Gallenblase, einem kleinen, birnenförmigen Beutel, gespeichert. Im Volksmund werden die Bezeichnungen Gallenblase und Galle gerne vermischt. Die Galle wird manchmal auch als Gallensaft bezeichnet.

Was sind die wichtigsten Funktionen der Galle?

Die Galle ist eine fortlaufend gebildete Flüssigkeit, die hauptsächlich dazu dient, die Fette aus der Nahrung zu emulgieren (in kleine Teilchen aufzuspalten). Sie wird benötigt, um die Aufnahme der Fette, schützenden Pigmente (Lutein, Beta-Carotin, Curcumin, Lycopin) und der Vitamine A, D, E und K zu ermöglichen.

Die Galle ist der wichtigste Ausscheidungsweg von Cholesterin, Bilirubin, Medikamenten, Schadstoffen und anderen Abfäl

len, die die Leberzellen « verunreinigen », vergiften und schädigen.

Sie dient als natürliches, für eine gesunde Verdauung essentielles Abführmittel. Die Körperflüssigkeit ist für eine regelmäßige Bewegung des Darms und eine angemessene Verflüssigung des Stuhls notwendig.

Was passiert, wenn der Gallenfluss beeinträchtigt ist?

Funktioniert die Leber nicht richtig und bildet sie zu wenig Galle, ist die Verdauung beeinträchtigt. Der Stuhl enthält in der Folge zu viele unverdaute Fette, weswegen er dazu neigt zu schwimmen. Die Giftstoffe aus dem Blut werden nicht mehr ausgeschieden, verbleiben in der Leber und rufen eine endlose Liste an Krankheiten hervor. Der Cholesterinspiegel steigt, während sich die Darmtätigkeit verlangsamt.

Was passiert, wenn wir zu viel essen oder trinken?

Nach einem zu reichhaltigen, zu fetten und mit zu viel Alkohol verbundenen Essen muss eine größere Menge an Galle abgesondert werden. Die Gallenblase muss sich also vermehrt anstrengen, um die Galle zu bilden, die zur Verdauung des überschüssigen Fettes notwendig ist. Sie zieht sich heftig zusammen und verursacht starke Bauchschmerzen. Sind die Gallenreserven schließlich aufgebraucht, verlangsamt sich die Verdauung, und die Nahrung sammelt sich im Darm. Die Folgen sind ein Völlegefühl, Flatulenzen und Übelkeit.

Wie bilden sich Gallensteine?

Kann sich die Gallenblase nicht mehr richtig zusammenziehen, stagniert die Galle, sie verdickt sich und kristallisiert. Die Kristalle heften sich zusammen und bilden kleine Steine. Im Laufe der Zeit werden die Steinchen größer und verschließen den Kanal, der die Leber mit dem Darm verbindet. Die Gallenblase beginnt anzuschwellen, was zu heftigen Schmerzen, einer sogenannten Gallenkolik, führen kann. Die Lösung besteht häufig in der Entfernung der Gallenblase.

Wie lebt man ohne Gallenblase?

Nach der Entfernung der Gallenblase fließt die Galle kontinuierlich in den Dünndarm ab, anstatt in der Gallenblase gespeichert und bei den Mahlzeiten abgegeben zu werden. Aus diesem Grund hat der Organismus Schwierigkeiten, Fette zu verdauen. Dies äußert sich in schmerzhaften Blähungen, einem dickflüssigen Stuhl und einem Unwohlsein im Mittelbauch nach dem Essen.