Die Änderung unserer Essgewohnheiten hat innerhalb von nur wenigen Jahrzehnten zu einem starken Anstieg der Gicht-Erkrankungen geführt. Die Gicht, eine der ältesten und bereits ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. beschriebenen Krankheiten, ist wieder auf dem Vormarsch!

Die Gicht, einst Krankheit der Reichen, Edelmänner und der Genießer, wird mit dem Nahrungsüberfluss in Zusammenhang gebracht. Die moderne Medizin hat mittlerweile erkannt, dass rotes Fleisch, Innereien, Meeresfrüchte, Schokolade und Alkohol mit der übermäßigen Ansammlung von Harnsäure in Zusammenhang stehen.

Wie entsteht Gicht?

Tag für Tag lagern sich Harnsäurekristalle in den verschiedenen Körpergeweben ab. Das verursacht Rötungen, Schwellungen und, wenn diese Kristalle zu dünnen Nadeln werden, stark stechende Schmerzen mitten in der Nacht. Die zermalmenden, quälenden Schmerzen sind manchmal so extrem, dass eine einfache Berührung mit der Bettwäsche als echte Folter empfunden wird! Der erste Gichtanfall betrifft die große Zehe. Doch die Gicht kann auch viele andere Gelenke (Knöchel, Knie, Ellbogen, Handgelenke, Finger) befallen und auf lange Sicht zu äußerst schmerzhaften Deformationen führen.

Welche Formen von Gicht gibt es?

Man unterscheidet zwei Arten der Gicht. Die „primäre“ Gicht tritt auf, wenn der Purinstoffwechsel gestört ist. Purin ist ein Molekül, das beim Zellabbau entsteht. Die „sekundäre“ Gicht ist die Konsequenz anderer Krankheiten (Nierenversagen, Leukämie) oder der Einnahme von Medikamenten (Thiaziddiuretika, Cyclosporin A, Pyrazinamid). Beide Gichtarten haben leider eine Gemeinsamkeit: der massive und abnormale Anstieg der Harnsäure im Blut. Die von der Gicht betroffenen Personen (vorwiegend Männer) haben oft eine familiäre Vorbelastung, was auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen sein könnte. Strenges Fasten, akuter Alkoholismus, starke Muskelanstrengung sowie Chemo- und Strahlentherapie haben ebenfalls einen direkten Einfluss auf die Gicht.

Wie kann man Gicht natürlich behandeln?

Vitamin C reduziert signifikant die Konzentration von Harnsäure im Blut und das Risiko für die Entstehung von Gicht, wenn es zwei Monate lang in Dosen bis zu 500 mg/Tag eingenommen wird. Zwischen 500 und 1000 mg/ Tag verringert sich das Risiko um 17 %, zwischen 1000 und 1500 mg/Tag um 34 % und bei 1500 mg täglich um 45 %.

Maisseide löst Harnsäuresalze und Oxalate vollständig auf und verhindert die Ansammlung der Urate im Gewebe. Die Einnahme von Maisseide reduziert Entzündungen der Harnwege und hat eine lange Geschichte, was die Behandlung von Gicht anlangt.

An Rheuma und Gicht leidende Menschen schwören auf die Blätter der Schwarzen Johannisbeere, denn sie fördern die Beweglichkeit. Sie beruhigen Gelenkschmerzen und stimulieren die Ausscheidung von Harnsäure aus dem Körper.

Die Zweige des Maulbeerbaumes sind reich an Mulberrosid A und Morin. Ihre Wirksamkeit als starke Inhibitoren (Hemmer) der Harnsäureproduktion ist durch viele wissenschaftliche Studien bewiesen. Ihre Wirkung ist vergleichbar mit einigen herkömmlichen Medikamenten, ohne jedoch dieselbe Verdauungsunverträglichkeit (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) hervorzurufen. Mulberrosid A und Morin, einzigartige und besonders gut verträgliche gichthemmende Moleküle, reduzieren die Harnsäureproduktion und begünstigen gleichzeitig die Ausscheidung von Harnsäure über die Nieren.

Traubenkern-Polyphenole und Resveratrol kontrollieren das Säureniveau des Blutes. Sie erhöhen die Löslichkeit der Harnsäure und verhindern die Kristallbildung, was eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Gicht spielt. Diese Moleküle schützen zudem die Nieren vor möglichen Schäden und verringern das Risiko für Nierensteine.

Referenzen: