Worum handelt es sich bei der Hefe des roten Reises?
Die Hefe des roten Reises (Monascus purpureus) ist ein mikroskopisch kleiner Champignon, der auf Reis angebaut wird. Sie produziert die Purpurpigmente (Monacoline), die vom Aufbau her den am häufigsten verschriebenen klassischen Medikamenten sehr ähnelt. Die Monacoline sind Moleküle, die die Cholesterinproduktion reduzieren und folglich einen kardiovaskulären Schutz bieten. Verstärkt durch Phytosterole und andere bioaktive Substanzen üben sie eine starke cholesterinsenkende Wirkung aus.
Handelt es sich um ein natürliches Statin?
Ganz bestimmt! Die Hefe des roten Reises ist frei von Konservierungsstoffen, Stabilisatoren, Verdickungsmitteln und anderen Zusätzen, die in konventionellen Medikamenten enthalten sein müssen, und ist eine natürliche Alternative zu den synthetischen Statinen. Sie ist vor allem für Menschen gedacht, die diese Art von Medikamenten aufgrund von Muskelschmerzen, ständiger Müdigkeit, Atembeschwerden, Durchfall und Libidoverlust nicht mehr einnehmen können.
Ich habe die Hefe des roten Reises eingenommen. Nach zwei Monaten habe ich einen erneuten Bluttest durchgeführt: Nichts hat sich geändert, mein Cholesterinspiegel ist immer noch sehr hoch. Mein Kardiologe ist skeptisch. Was denken Sie?
Die Auswirkungen der Hefe des roten Reises sind weder unmittelbar noch radikal: Sie arbeitet langsam, erzeugt aber dauerhafte Änderungen. Es ist eine klinisch erwiesene Tatsache: Die 16-monatige Einnahme von 2,4 g Hefe des roten Reises (zwei 600 mg Kapseln morgens und zwei 600 mg Kapseln abends zu den Mahlzeiten) erlaubt eine Reduzierung von 23% des LDL-Cholesterin-Spiegels und 15,5% des Gesamtcholesterins.
Welches Ergänzungsmittel empfehlen Sie, um eine bessere Effizienz zu erzielen?
Wie alle HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren (Enzyme, die für die Produktion von Cholesterin in der Leber verantwortlich sind), hebt die Hefe des roten Reises die Synthese des Coenzyms Q10 auf. Nun ist das Coenzym Q10 ist eine Art Kraftstoff, der dem Herzen, den Lungen und den Muskeln hilft, auf optimale Weise zu funktionieren. Nimmt man Coenzym Q10 ein, werden die Atembeschwerden bei körperlicher Belastung reduziert, Muskelschmerzen gelindert und der Blutdruck kontrolliert.
Warum wird diese „magische Hefe“ nicht in gleicher Weise wie die Statine von den Ärzten verschrieben und von der Sozialversicherung zurückerstattet?
Die Hefe des Reises ist kein Medikament. Obwohl es sich um ein extrem wichtiges Ergänzungsmittel handelt, gehört es nicht zu den Nahrungsergänzungsmitteln, die auf der Liste der von der Sozialversicherung zu 65% erstatteten Produkte stehen.
In einer Gesundheitszeitschrift habe ich gelesen, dass die Qualität der Hefe des roten Reises nicht immer so gut gewesen ist, ganz im Gegenteil.
Es handelt sich um Hefe des roten Reises, die mit Citrinin, ein Mykotoxin, das schwere Nierenschäden verursacht, kontaminiert ist. Das ist der Grund dafür, warum man bevorzugt ein „organisch“ oder „bio“ zertifiziertes Produkt kaufen und „billige“ Ergänzungen meiden sollte.
Was besagt das Gesetz?
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat nach einer Überprüfung der wissenschaftlichen Daten (EU Register on nutrition and health claims, EFSA, 2012) offiziell zugunsten der Hefe des roten Reises entschieden. Berücksichtigt man diese Daten, empfiehlt EFSA die standardisierten Nahrungsergänzungsmittel mit Monacolin K, wobei die eingenommene Menge nicht 10 mg pro Tag übersteigen sollte.