Unerträgliche Hitzewallungen in den Wechseljahren sind manchen immer noch ein Rätsel. Wir werden Ihnen hier die Ursachen auf leicht verständliche Weise erklären. Betroffenen Frauen zufolge treten Hitzewallungen von unterschiedlicher Stärke und Häufigkeit in einem Zeitraum von 1 bis 5 Jahren auf. Sie dauern zwischen 30 Sekunden und 3 Minuten und können bei manchen Frauen bis zu 20 Mal pro Tag auftreten. Der Ursprung dieses Leidens liegt in einer Instabilität der Gefäßnerven, die mit der Hypophyse – auch Hirnanhangdrüse genannt – zusammenhängt. Diese winzige Hormondrüse in Form eines Schmetterlings fungiert als eine Art Thermostat des menschlichen Körpers. Ihre Funktion wird bei der Frau durch die Ausschüttung von Östrogen reguliert. Wenn der Östrogenspiegel dann während der Menopause abfällt, ist die Hypophyse auf einmal orientierungslos und ruft die Hilfe des Gehirns herbei. Was folgt, ist eine schlagartige Aktivität der Blutgefäße. In kürzester Zeit weiten sich die Kapillargefäße der Haut, die dadurch plötzlich Farbe und Temperatur ändert – sie läuft rot an und heizt sich stark auf.
Ein wirkliches Spektakel lässt sich dann am Oberkörper beobachten – auf Gesicht, Hals und Brust. Eine regelrechte Hitzewelle durchläuft den Körper und bringt das Gesicht zum Erröten. Daraufhin schreitet die Hypophyse erneut ein, um diesen blitzartigen Temperaturanstieg zu regulieren und alles wieder in Ordnung zu bringen.
Dazu regt sie die Schweißdrüsen besonders stark an. Deren Funktion liegt in der Temperaturregulierung, denn Schweiß kühlt den Körper durch Verdunstung. Bei einer Hitzewallung ist die Schweißabsonderung dann umso stärker, je intensiver der Temperaturanstieg der Haut ausfällt. Innerhalb weniger Sekunden fühlt sich die Frau dann wie in einer Sauna.
Hitzewallungen sind nicht zuletzt deshalb so unerträglich, weil sie auch nachts auftreten. Sie beeinträchtigen die Tiefschlafphasen, erschweren einen erholsamen Schlaf und führen so zu gesteigerter Müdigkeit. Üblicherweise sind es vor allem diese Hitzewallungen, deretwegen Frauen in den Wechseljahren einen Gynäkologen aufsuchen. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, mittels einer Phytotherapie gezielt auf die Hypophyse einzuwirken, um die Beschwerden zu lindern. Eine der Hauptindikationen für den Einsatz von Salbei2.
Salbei (Salvia officinalis)
Ein französisches Sprichwort besagt: „Wer Salbei hat im Garten, auf den kann der Arzt lange warten.“ Mit gesundem Menschenverstand kommen hier die vielen nützlichen Eigenschaften dieser Pflanze zum Ausdruck. Sein Name eilt seinem Ruf voraus, denn Salvia kommt vom lateinischen Verb „salvare“, das „heilen“ bedeutet. Zu Zeiten des alten Roms wurde Salbei daher auch als Allheilmittel angesehen. Es trug den Beinamen „Heiliges Kraut“.
Der Salbei ist ein halbstrauchartiges Gewächs, das auf den warmen und steinigen Böden südlicher Regionen gedeiht. Seine farbenprächtigen Blumen changieren zwischen Blau- und Rosaviolett und gruppieren sich in ährenartigen Trauben, die zu Sommeranfang blühen. Dabei verströmen sie einen aromatischen, balsamartigen Duft, der die Bienen anzieht.
Im Salbei konzentrieren sich viele hochwirksame Substanzen: Borneol, Linalool, Thujon, Pinen, Camphen, Myrcen, Limonen, Humulen, Aromadendren sowie Cadinen. Diese Wirkstoffe sind ein wahrer Segen zur Behandlung spezifisch weiblicher Beschwerden, die mit dem Menstruationszyklus und den Wechseljahren zusammenhängen, insbesondere – wie wir gerade erfahren haben – bei der Linderung von Hitzewallungen3,4. Die Heilpflanze stimuliert den venösen Blutrückfluss, was besonders für Personen mit Venenschwäche und schweren Beinen wichtig ist.
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