Was ist Lapacho (Pau d’Arco)?
Lapacho (Tabebuia impetiginosa bzw. Handroanthus impetiginosus) ist ein majestätischer Baum mit prächtiger Blüte. Umgangssprachlich wird er „Pau d’Arco“ (Bogenholz) genannt. Lapacho ist in freier Natur in Brasilien, Argentinien und vor allem in Paraguay verbreitet. In diesem südamerikanischen Land steht er zudem auf der Liste der nationalen Kulturgüter.

Die Geschichte des Lapacho geht bis zum Reich der Inkas zurück, wo er zur Herstellung von Jagdbögen diente. Damals galt er als verehrtes Heilmittel, welches in der Lage war, alle Krankheiten zu lindern.

Die Aktivprinzipien von Lapacho beruhen auf seiner inneren Rinde, die auch Splint genannt wird. Im Gegensatz zur eigentlichen Rinde, die äußerlich sichtbar ist, ist der Splint des Lapacho-Baumes eine dünne und empfindliche Schicht, die sich nahe der Mitte des Stammes befindet. Dort zirkuliert auch der Saft. Dieser ist von dunkel-rotbrauner oder hellbrauner Farbe und besitzt einen leicht erdigen Geschmack mit Noten von Vanille. Der Saft wird gerne für die Zubereitung von Absuden verwendet.

Welche Wirkung besitzt Lapacho?

Der wichtigste Aktivstoff von Pau d’Arco ist Lapachol. Lapachol besitzt eine ähnliche molekulare Struktur wie Naphthalin, welches für die Abwehr von Motten bekannt ist, und weist starke infektionshemmende Eigenschaften auf. Es eignet sich vor allem für die Bekämpfung von Krankheiten viralen (Herpes der Typen I und II, Grippe, Hepatitis, Stomatitis) oder bakteriellen Ursprungs (Blasenentzündung, Harnröhrenentzündung, Scheidenentzündung, Magengeschwüre, Syphilis). Besondere Wirksamkeit verspricht es bei der Behandlung von chronischer Candidose, welche durch den Hefepilz Candida albicans hervorgerufen wird. Lapachol durchdringt die Schutzhaut (Biofilm) dieser äußerst hartnäckigen Pilzart und zerstört sie von innen. Darüber hinaus handelt es sich um einen Hemmer des Enzyms DNA-Topoisomerase, welcher die Vermehrung von Candida albicans verhindert.

Das Derivat von Lapachol, Beta-Lapachon, unterstützt hervorragend die Heilung von Verbrennungen des ersten und zweiten Grades. Zudem beschleunigt es die Heilung von Wunden, die mit Staphylococcus aureus infiziert sind. Staphylococcus aureus gehört gemeinsam mit Escherichia coli zu den Bakterien, welche am häufigsten für Infektionen in Krankenhäusern verantwortlich sind.

Zu guter Letzt ist Beta-Lapachon gleich wirksam wie klassische Medikamente (Anthralin bzw. Dithranol) für die Behandlung von Schuppenflechte. Es verhindert die übermäßige Vermehrung der Hautzellen (Keratinozyten), welche die Ursache für plättchenförmige Schuppen darstellen. Lapacho lindert den Juckreiz, indem er die anhaltende Abschilferung der Hautschuppen hemmt.

In welchen Fällen kann Lapacho wirksamer als eine klassische Behandlung sein?

  • Bei einer Candidose hervorgerufen durch den Hefepilz Candida albicans
  • Bei einer Fuß- oder Nagelpilzerkrankung durch den Pilz Trichophyton rubrum
  • Bei urogynäkologischen Infektionen (Blasenentzündung, Harnröhrenentzündung, Scheidenentzündung) sowie Infektionen des Magen-Darm-Traktes (Gastritis, Gastroenteritis)
  • Bei Schuppenflechte (Psoriasis)

 

Wie verwende ich Lapacho richtig, um bestmöglich von seiner Wirkung zu profitieren?

  • Absud: 15 – 20 g getrocknete innere Rinde 15 Minuten lang in 500 ml Wasser kochen. 3 mal täglich ein Glas trinken.
  • Tabletten: 4 Tabletten à 250 mg Rindenextrakt 2 bis 3 mal täglich mit einem großen Glas warmem Wasser einnehmen (diese Dosierung entspricht den Empfehlungen der wissenschaftlichen Fachliteratur).
  • Wässriger Extrakt: 1 – 2 ml 3 mal täglich einnehmen.
  • Urtinktur: 20 – 30 Tropfen 2 bis 3 mal täglich.

Referenzen: