Jetzt, wo die Tage länger und schöner sind, gilt es, vermehrt an die Leber zu denken – schließlich ist sie die wichtigste und am meisten beanspruchte Filteranlage des Körpers. Im Netz finden sich unzählige Detox-Produkte: Kapseln, Ampullen, Pflaster, Tees… Sie alle versprechen eine entschlackende und entlastende Wirkung für die Leber. Hier eine Übersicht über einige der besten natürlichen Entgiftungsmittel.
Mariendistel
Die Mariendistel ist die wirksamste Pflanze, um Angriffen auf die Leber ausgesetzt ist, seien sie viraler oder chemischer Natur, entgegenzuwirken. Dies gilt besonders für Vergiftungen durch Alkohol oder Medikamente. Der hohe Gehalt an Silymarin fördert die Regeneration geschädigter Leberzellen und unterstützt gleichzeitig die Funktion der gesunden Zellen. Die Mariendistel regt die Ausscheidung von Giftstoffen an, vor allem im Rahmen von Behandlungen toxischer oder infektiöser Leberentzündungen. Zudem handelt es sich um eine der seltenen Pflanzen, welche die schädlichen Auswirkungen von Röntgenstrahlen, wie sie bei einer herkömmlichen Strahlentherapie abgegeben werden, abschwächen können.
Kapsel: 100-150 mg Trockenextrakt aus Samen mit 80 % Silymarin 2-3 mal täglich vor einer Mahlzeit.
Absud: 50 g getrocknete Samen (2 Esslöffel) 15 Min. lang in 1 Liter Wasser kochen. 10 Min. ziehen lassen, abseihen. 3 mal täglich 1 Tasse vor den Mahlzeiten trinken.
Schwarzer Rettich
Schwarzrettich ist außergewöhnlich reich an den Vitaminen C und B, Mineralsalzen, Schwefelverbindungen und Ballaststoffen. Bereits die Pharaonen nutzten ihn, um den Gallenfluss und die Darmtätigkeit anzuregen. Diese beiden Wirkungen sind unerlässlich, um den Abfluss des Gallensekretes und somit die Verdauung von Fetten zu verbessern. Schwarzer Rettich erfreut sich besonders großer Beliebtheit nach übermäßigem Alkoholkonsum oder üppigen Festmahlen, um die stark beanspruchte Leber zu entlasten.
Kapsel: 200 mg morgens und abends vor einer Mahlzeit einnehmen.
Ampulle: Eine Ampulle (1 Esslöffel) täglich vor der Hauptmahlzeit.
Löwenzahn
Ob Blätter, junge Triebe oder Wurzeln, alle Teile des Löwenzahns sind von Nutzen. Der Löwenzahn entlastet die träge Leber und regt ihre Funktion. Die Löwenzahnwurzel fördert die Absonderung und den Abfluss der Galle und verringert auf diese Weise das Unwohlsein im Bauchbereich. Sie leistet wertvolle Dienste für alle, die selbst nach einer leichten Mahlzeit ein Schweregefühl im Bauch verspüren. Menschen, die häufig an Blähbauch, einer trägen, launischen Verdauung oder hartnäckigen Verstopfungen leiden, werden den Löwenzahn als entschlackenden Helfer schätzen. Junge Löwenzahnblätter besitzen eine milde harntreibende Wirkung, die perfekt die Eigenschaften von Artischocke, Rosmarin oder Mariendistel unterstützt.
Kapsel: 1,5 g getrocknetes Wurzelextrakt als Einzeldosis mit einem großen Glas Wasser zum Mittag- oder Abendessen einnehmen.
Absud: 15-20 g getrocknete Samen (4 Teelöffel) 5-10 Min. lang in 1 Liter Wasser kochen. 10 Min. ziehen lassen, abseihen. 3 mal täglich 1 Tasse vor den Mahlzeiten trinken.
Brokkoli
Brokkolisprossen sind die wichtigste Quelle für Sulforaphan, ein spezielles Schwefelmolekül. Dieses gilt als Schutzschild für sogenannte Xenobiotika, körperfremde Substanzen, die giftig oder krebsauslösend sind. Sulforaphan aktiviert das Hauptelement der Leberentgiftung. Das „Transkriptionsfaktor Nrf2“ genannte Protein beeinflusst die Gene, welche die Produktion spezifischer Enzyme codieren. Diese Enzyme (Quinon-Reduktase, Glutathion-S-Transferase) spielen die Hauptrolle für die Neutralisierung der Xenobiotika. Sie helfen, alltägliche Risikofaktoren wie verschmutzte Luft oder Zigarettenrauch zu bekämpfen.
Kapsel: 500 mg Extrakt aus Brokkolisprossen standardisiert auf 10 % Sulforaphan 1-2 mal täglich.
Roh oder gekocht: 250 mg rohen oder 125 mg leicht gekochten Brokkoli verzehren.
Glutathion
Glutathion trägt dazu bei, Schwermetalle mit Hilfe einer chemischen Gruppe namens Thiol(-SH) aus den Leberzellen zu leiten. Die beiden Thiole verhalten sich gewissermaßen wie „Pinzetten“, welche die Metallionen packen und sie über die Galle extrahieren. Die auf diese Weise gefangenen Schwermetalle werden durch die Darmflora umgewandelt und über den Stuhl ausgeschieden.
Kapsel: 500 mg Glutathion 2 mal täglich.