Das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren, ist ein seltsames, aber höchst reales Phänomen. Schwindel ist ein häufiger Grund für Arztbesuche, zumal einer von sieben Menschen angibt, mindestens einmal in seinem Leben davon betroffen gewesen zu sein. Woran liegt das? Hier einige Erklärungen.
Was sind Schwindelgefühle?
Charakteristisch für Schwindel ist das Gefühl, dass sich entweder der Körper im Raum oder der Raum um den Körper herum bewegt. Die Ursachen für diese Gleichgewichtsstörungen sind vielfältig: Fehlfunktion des Gleichgewichtsorgans, längere Einnahme bestimmter Medikamente, Traumata, Infektionen, unvermeidliche Alterung des Innenohrs usw. Es gibt nicht eine, sondern zwei Arten von Schwindel, nämlich echten und unechten (unsystematischen), je nach Ursache. Man muss daher unterscheiden.
Was ist echter Schwindel?
Bei echtem Schwindel hat man den Eindruck eines Karussells, das sich um den Körper dreht, und dies in der Regel in dieselbe Richtung. Dieses Gefühl entspringt einer Fehlfunktion des Gleichgewichtsorgans (Vestibularsystems) im Innenohr. Echte Schwindelgefühle können in drei Hauptgruppen unterteilt werden.
Gutartiger Lagerungsschwindel (Benigner Paroxysmaler Lagerungsschwindel) zeichnet sich durch plötzliche und intensive Dreh-Wahrnehmungen aus. Er wird häufig durch eine einfache Änderung der Position im Raum, etwa durch eine schnelle Kopfdrehung, ausgelöst. Gutartiger Lagerungsschwindel wird durch Calcium-Ablagerungen in den Bogengängen des Ohres verursacht. Diese Ablagerungen behindern die Bewegung von Flüssigkeiten im Innenohr, was zu kurzem Schwindel führt.
Charakteristisch für Schwindel im Zusammenhang mit der Menière-Krankheit (Morbus Menière) ist der Eindruck, dass sich der Raum um den Körper dreht. Er entsteht durch übermäßige Ansammlung von Flüssigkeit im Gehör. Diese überschüssige Flüssigkeit erhöht den Druck im Innenohr und stört die Übertragung elektrischer Signale an das Gehirn. Schwindel aufgrund der Ménière-Krankheit wird oft von Tinnitus, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Angstzuständen begleitet.
Neuritis vestibularis ist eine Funktionsstörung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr und verursacht schwere Schwindelanfälle, die plötzlich beginnen und von Übelkeit oder Erbrechen begleitet werden. Diese Schwindelanfälle werden durch einen plötzlichen Ausfall des Gleichgewichtsnervs (Nervus vestibularis) ausgelöst. Sie werden mit Kortikoiden und antiviralen Medikamenten behandelt.
Was ist unechter Schwindel?
Unechter oder unsystematischer Schwindel bringt keine Drehwahrnehmungen mit sich. Eher ist es ein Gefühl von „Leere im Kopf“, Nebel vor den Augen, Schwanken, drohendem Sturz etc. Unsystematischer Schwindel ist eine häufige Erscheinung, vor allem bei gewissen sehr ängstlichen Menschen, nach starkem Herzklopfen und bei Panikgefühlen. Er kann auch als Folge längerer Sonneneinstrahlung, eines kurzzeitigen Blutdruckabfalls oder von Hypoglykämie (Abfall des Blutzuckerspiegels) auftreten.
Welche natürlichen Heilmöglichkeiten für Schwindel gibt es?
Nach klinischen Studien fördert Ginkgo biloba die Hirndurchblutung und ist damit zur ergänzenden Behandlung von Gleichgewichtsstörungen bei älteren Menschen geeignet. Die Verabreichung eines standardisierten Extrakts dieser Pflanze verringert in 65 % der Fälle die Intensität von vaskulär bedingtem Schwindel.
Die Einnahme von Vitamin C und Glutathion beeinflusst die Symptome der Ménière-Krankheit in positiver Weise.