Zahlreiche Krankheiten machen die Einnahme von Entzündungshemmern notwendig. Diese mögen zwar wirkungsvoll sein, sind aber nicht frei von Nebenwirkungen. Doch es gibt auch natürliche Entzündungshemmer. Wir haben den Naturheilpraktiker Christopher Vasey interviewt. Er ist der Autor eines Buches, in dem Sie Näheres über natürliche Entzündungshemmer erfahren können.

Pflanzliche Entzündungshemmer

„Zahlreiche Heilpflanzen haben eine entzündungshemmende Wirkung“, informiert Christopher Vasey. Es gibt drei große Gruppen:

Nicht hormonelle entzündungshemmende Pflanzen

„Diese Pflanzen enthalten Stoffe (Prostaglandine), die die Produktion der Entzündungsmoleküle hemmen oder stoppen‟, erklärt Christopher Vasey. Unter ihnen befinden sich: Silberweide, Mädesüß, Kurkuma, Teufelskralle oder der echte Lorbeer. Gegenanzeigen: Wenn Sie gegen Aspirin allergisch sind, dürfen Sie Silberweide oder Mädesüß nicht einnehmen.

Hormonelle entzündungshemmende Pflanzen

„Diese Pflanzen regen die Kortisonproduktion der Nebennieren an, wodurch eine entzündungshemmende Wirkung erzeugt wird“, berichtet der Naturheilpraktiker. Die Schwarze Johannisbeere, die Fichte und die Föhre gehören zu dieser Kategorie. „Die Schwarze Johannisbeere ist besonders wirksam. Ihre entzündungshemmende Wirkung zeigt sich 10 Minuten nach der Einnahme“, betont Christopher Vasey.

Pflanzen mit antihistaminischer Wirkung

Histamine sind Mediatoren (Übertragungsstoffe) von Entzündungen, besonders bei Allergien. „Diese Pflanzen reduzieren den Gehalt an Histamin im Blut“, erklärt der Naturheilpraktiker. Welche Pflanzen haben eine antihistaminische Wirkung? Z.B. Birke, Stieleiche, Kornrade.

Entzündungshemmende Nahrungsergänzungsmittel

Zwei Arten von Nahrungsergänzungsmitteln tragen zur Linderung von Entzündungen bei: Omega-3-Fettsäuren und basische Mineralstoffe.
„Omega-3-Fettsäuren haben eine entzündungshemmende Wirkung, weil sie dem Organismus ermöglichen, entzündungshemmende Moleküle zu produzieren“, erklärt Christopher Vasey. Man findet diese Omega-3-Fettsäuren in Pflanzenöl – die an Omega-3-Fettsäuren reichsten Öle sind Perilla-, Nuss-, Raps-, Soja- und Leinöl. Es ist auch in fettem Fisch (Lachs, Makrele, Sardine, Hering, …) enthalten. Gegenanzeigen: „Menschen, die Blutverdünner einnehmen, müssen auf die Dosis der Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren achten, da diese eine blutverdünnende Wirkung haben“, präzisiert Christopher Vasey.

Andere Nahrungsergänzungsmittel, die dazu beitragen, Entzündungen zu hemmen, sind die basischen (alkalischen) Mineralien. „Eine zu saure Umgebung fördert Entzündungen“, sagt der Heilpraktiker. „Die basischen Mineralstoffe (Natrium, Kalium, Magnesium, Eisen, Mangan) neutralisieren die überschüssige Säure „, erklärt er. Am besten ist es, basische Ergänzungsmittel kombiniert mit basischen Mineralien einzunehmen.

Beispiele für die Wirkung von pflanzlichen Entzündungshemmern:

  • Gicht: Schwarze Johannisbeere, Mädesüß, Zitroneneukalyptus, Weide, Birke, Föhre, Lorbeer
  • Reizdarm: Basilikum, Schwarz-Fichte, Kurkuma, Kamille, Lorbeer, Propolis, Lavendel
  • Rheuma: Teufelskralle, Zitroneneukalyptus, Schwarze Johannisbeere, Mädesüß, Weide, niedere Scheinbeere, Kurkuma, Föhre

„Wenn diese natürlichen entzündungshemmenden Pflanzen und Nahrungsergänzungsmittel nicht innerhalb von einigen Tagen oder einer Woche ab Einnahme wirken, muss aggressiver vorgegangen und auf klassische Entzündungshemmer zurückgegriffen werden“, warnt der Naturheilpraktiker.

Website von Christopher Vasey: https://www.christophervasey.ch/
Das Buch: Christopher Vasey, „Les anti-inflammatoires naturels, Prévenir et guérir de façon naturelle“ (Die natürlichen Entzündungshemmer – auf natürliche Weise vorbeugen und heilen), Editions Jouvence. Erscheinungsdatum: 15.03.2013