Prophylaxe der Migräne1

Weltweit leiden etwa 11 % der erwachsenen Bevölkerung an Migräne. Die Ursachen könnten entzündlicher, vaskulärer oder neurogener Natur sein. In den letzten Jahren gab es Hinweise darauf, dass ein Energiedefizit aufgrund von Veränderungen der mitochondrialen Funktion die Ursache für Migräne sein könnte. In neueren Studien wird vermutet, dass das Nebeneinander von sensorischer Reizüberflutung und knappen Energiereserven das trigeminovaskuläre System aktiviert.

Einige Nährstoffe gelten als wesentliche Bestandteile der mitochondrialen Bioenergetik, andere sind natürliche Immunmodulatoren.
Die Vitamin-B-Gruppe, Magnesium und das Coenzym Q10 (CoQ10) sind für ihre Funktion im Energiestoffwechsel der Mitochondrien gut bekannt. Andererseits stützen Studien ihre positive Rolle bei der Kontrolle von Migränesymptomen.
So führte beispielsweise die tägliche Aufnahme von 400 Milligramm Riboflavin über einen Zeitraum von drei Monaten bei mehr als der Hälfte der Konsumenten zu einer Reduzierung der Migräneanfälle um mehr als 50 %. Nach neueren Erkenntnissen wird auch von Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren, die als Immunmodulatoren gelten, berichtet, dass sie bei der Prophylaxe von Migräne wirksam sind. Beispielsweise wurde für jeden Anstieg des Vitamin-D-Serumspiegels um 5 ng/ml eine 22-prozentige Verringerung des Auftretens von Migränekopfschmerzen berichtet.
Vitamin B12 und Folat können den Gefäßtonus regulieren.

Zusammengenommen können Nahrungsergänzungsmittel als vielversprechende Lösung zur Prophylaxe von Migräne angesehen werden.

L-Carnitin, ein essentieller Nährstoff

Carnitin kann aufgrund seiner Bedeutung für den Menschen als essentieller Nährstoff angesehen werden. Es spielt eine Rolle bei der Energiegewinnung. In den Zellen hilft es beim Transport von Fettsäuren in die Mitochondrien, wo sie zur Energiegewinnung verbrannt werden. Als Nahrungsergänzungsmittel wird Carnitin zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei Ausdauerübungen eingesetzt. Doch seine Vorteile gehen noch weiter.

Mehrere Studien2 berichten von seinen erstaunlichen Fähigkeiten. Klinische Versuche zeigen, dass Carnitin bei Menschen mit koronarer Herzkrankheit eine kardioprotektive Wirkung hat. Zahlreiche Tier- und Humanstudien belegen seine antioxidative Wirkung. Carnitin soll auch leberschützende Wirkungen haben.

  1. Curr Pain Headache Rep. 2022 Mar;26(3):193-218
  2. Molecules 2020, 25, 2127