Östrogene werden häufig als ausschließlich weibliche Hormone betrachtet – zu Unrecht! In nicht unerheblicher Menge kommen sie nämlich auch bei alternden Männern vor. Sie werden von der Pubertät bis zur Menopause von den Eierstöcken produziert und auch von den Nebennieren, der Leber und den Hoden abgesondert. Besorgniserregend ist allerdings, dass Östrogene ein ganzes Leben lang im Inneren des Bauchfetts produziert werden. Das Fett im unteren Körperbereich und in der Bauchgegend stellt eine regelrechte Östrogen-Fabrik dar – und birgt Gefahren für die Gesundheit.
Was ist die Aufgabe der Östrogene?
Bei Frauen sind die Östrogene an der Entwicklung der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale beteiligt. Die Hormone sind an der Regulierung des Menstruationszyklus, am sexuellen Verlangen, an der Verteilung des Fettgewebes im Körper, an der Gesundheit der Knochen und an der Feuchtigkeitsversorgung der Haut beteiligt. Östrogene werden in winzigen Mengen auch bei Männern gebildet und erweisen sich als nützlich für die ordnungsgemäße Funktion des Nervensystems.
Was ist die Östrogen-Dominanz?
Unter Östrogendominanz versteht man ein hormonelles Ungleichgewicht. Ein Überschuss an Östrogenen im Vergleich zu anderen Hormonen wie Progesteron bei Frauen oder das männliche Sexualhormon bei Männern kann mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen in Verbindung stehen, vor allem Brust-, Gebärmutter-, Prostata- oder Hodenkrebs.
Was sind die physischen Anzeichen eines Östrogenüberschusses?
Frauen, die unter einer Östrogen-Dominanz leiden, sind von einer starken Anhäufung von Fett im Bereich des Bauches, des Pos und der Schenkel, einer gesteigerten Sensibilität oder ungewöhnlichen Schmerzen in der Brust, Migräne und Stimmungsschwankungen betroffen und verspüren einen unerklärbaren Drang zu weinen.
Männer mit einem Überschuss an weiblichen Hormonen klagen über eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit, „Schwimmreifen“, einen hervorstehenden Bauch in Apfelform, eine stark ausgeprägte Brust und Prostataprobleme.
Was sind die Ursachen einer Östrogen-Dominanz?
Die häufigste Ursache für einen Östrogenüberschuss ist eine Hormonersatztherapie, die üblicherweise während der Menopause verschrieben wird. Der ständige Einfluss endokrin wirksamer Stoffe, geschmack-, geruch- und farbloser Substanzen, die in Plastikflaschen und –verpackungen, Getränkedosen, Teflonbeschichtungen oder Teppichfasern enthalten sind, kann ebenfalls die Ursache der Östrogen-Dominanz sein. Die Tatsache, dass die Leber Östrogene nicht umwandeln und ausscheiden kann, sowie ein Ungleichgewicht der Darmflora tragen zudem zu einer Anhäufung dieser Hormone im Körper bei. Dasselbe gilt für einen chronischen Mangel an Zink, Schwefel, Magnesium und bestimmten Vitaminen der Gruppe B (B6, B9, B12). Und schließlich ist es das Fettgewebe selbst, das Östrogene in bedeutender Menge produziert. Dies ist auf ein spezifisches Enzym namens Aromatase zurückzuführen, welches im Inneren der Bauchfettzellen besonders aktiv ist.
Ein Überschuss an Östrogenen steht unter Verdacht, die Körperform zu verändern sowie Brust- und Prostatakrebs zu verursachen. Wie bekämpft man die Östrogen-Dominanz?
Essen Sie mehr Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler (Brokkoli, Rosenkohl, Blumenkohl). Kreuzblütler sind außergewöhnlich reich an DIM (Diindolylmethan), einem bioaktiven Molekül. DIM beschleunigt die Geschwindigkeit der Enzymreaktionen, die für die Ausscheidung der Östrogene in der Leber notwendig sind. Essen Sie mehr wasserunlösliche Ballaststoffe. Unlösliche Ballaststoffe beschleunigen den Darmtransit und stellen die Ausscheidung der von der Leber umgewandelten Östrogene im Stuhl sicher. Essen Sie mehr Lebensmittel, die reich an guten Milchsäurebakterien sind. Diese guten Bakterien (Probiotika) verringern die Fähigkeit des Darms, die Östrogene des Verdauungstraktes wiederaufzunehmen. Essen Sie mehr Lebensmittel, die reich an Zink und Schwefel sind. Zink hemmt die Aktivität des Enzyms Aromatase, welches für die Anhäufung der Östrogene im Körper verantwortlich ist. Schwefel wiederum unterstützt die reinigende Wirkung der Leber. Essen Sie weniger Nahrungsmittel aus Konservendosen oder Plastikverpackungen. Die in den meisten Verpackungen enthaltenen Xenoöstrogene ähneln in ihrer Struktur den Östrogenen und ahmen deren negative Wirkungen nach. Nehmen Sie ab. Ein Gewichtsverlust, besonders im Bauchbereich, trägt dazu bei, die Absonderung von Östrogenen durch die Fettzellen zu verringern.
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