Einmal werden Statinen in den Himmel gelobt, dann wiederum werden sie verteufelt: Statinen sind am häufigsten verschriebenen Pillen der Welt. Wie steht es mit dem Nutzen-Risiko-Verhältnis dieser Medikamente? Was verheimlicht uns die Schulmedizin? Eine kritische Betrachtung der Medikamente, die den Cholesterinspiegel im Blut senken.
Was sind Statine? Wie funktionieren sie?
Statine sind Medikamente, die das Enzym blockieren, welches für die Produktion von Cholesterin in der Leber verantwortlich ist. Dieses Enzym trägt den Namen HMG-CoA-Reduktase. Davon leitet sich auch die wissenschaftliche Bezeichnung der Statine ab: HMG-CoA-Reduktase-Hemmer. Statine werden bevorzugt am Abend beim Schlafengehen verabreicht, da die Aktivität von HMG-CoA-Reduktase in der Nacht stärker ist.
Welche Wirkungen haben Statine?
Statine sind exzellente Medikamente, um den Cholesterinspiegel, je nach verwendeter Substanz, um 15 – 30 % abzusenken. Doch das therapeutische Potenzial dieser Medikamente erstreckt sich weit über die Senkung von Cholesterin im Blut hinaus. Statine lindern Entzündungen der Blutgefäße und verbessern die Dehnbarkeit der Arterien. Sie tragen dazu bei, das Risiko für bestimme Krebsarten (Darmkrebs (1) und Prostatakrebs (2)) zu verringern und gegebenenfalls das Wachstum des Tumors zu bremsen.
Schützen Statine vor Demenz?
Die eindeutige Antwort lautet JA. Laut einer aktuellen Studie mit 33.398 Personen ab 60 Jahren lag das Demenzrisiko bei einer langfristigen Einnahme von Statinen um 22 % niedriger. (3) Statine könnten daher vorbeugend bei neurodegenerativen Prozessen wirken.
Wie beeinflussen Statine die Erektion?
Statine tragen zur ordnungsgemäßen Dehnung der Schwellkörper und somit zu einem deutlich höheren Blutandrang im Penis bei. Zusammen mit der Einnahme von klassischen Medikamenten gegen Erektionsschwierigkeiten (Varianten der „blauen Pille“) sind bestimmte Statine (besonders Atorvastatin) in der Lage, die erektile Funktion um mehr als 24 % zu erhöhen. (4)
Worin liegen die größten Nachteile bei der Einnahme von Statinen?
Man sollte wissen, dass Statine nicht nur die Cholesterinproduktion hemmen, sondern auch die Bildung von Coenzym Q10! Das Coenzym Q10 wandelt die aus der Nahrung gewonnene Energie in eine Form von Treibstoff für den Körper um. Dieser Treibstoff ist für die Kontraktion der Muskeln unerlässlich – inklusive jener des Herzens, dem am stärksten beanspruchten Muskel. Durch die Verringerung der Energie für die Muskeln verursachen Statine Krämpfe, ein Schwächerwerden der Beine und diffuse Schmerzen. Dabei sind gewisse Statine (Simvastatin, Atorvastatin, Lovastatin) schädlicher für die Muskeln aus andere (Pravastatin, Rosuvastatin, Fluvastatin). Durch die Einnahme verringert sich die körperliche Leistungsfähigkeit der Patienten beträchtlich. Durch die gleichzeitige Verwendung von Coenzym Q10 (30 bis 200 mg/Tag) reduziert sich das Risiko für Muskelschmerzen. Dieser Therapieansatz ist wissenschaftlich bestätigt. (5)
Was verheimlicht uns die Schulmedizin beim Thema Statine?
Statine sind hyperglykämische Medikamente. Das bedeutet, sie lassen die Blutzuckerwerte ansteigen. Laut einer klinischen Studie mit 115.709 Teilnehmern erhöht die langfristige Einnahme von Statinen das Risiko für Typ-2-Diabetes empfindlich. (6) Zudem beeinträchtigen Statine die Funktion der Schilddrüse. Nur wenige Kardiologen klären ihre Patienten darüber auf. Außerdem rufen Statine Leberprobleme (Transminasenanstieg), Hautprobleme (Juckreiz) und Magen-Darm-Probleme (Durchfall, Blähungen) hervor. Daher ist es überraschend, dass 70 % der Patienten mit Unverträglichkeiten die Einnahme von Statinen fortsetzen.
Statin-Unverträglichkeit: Was tun?
Es bedarf einer Abklärung mit dem behandelnden Arzt, da es mehrere Optionen gibt: Dasselbe Statin, allerdings in geringerer Dosis, ein anderes Statin, die Einnahme von Statin mit Unterbrechungen, die Einnahme eines zweiten, cholesterinsenkenden Medikaments oder die Wahl einer alternativen Behandlung.
Fazit: Wenn schon Statine, dann mit Coenzym Q10!
Statine sind ausgezeichnete Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels, zur Vorbeugung von Demenz und zur Stärkung der erektilen Funktion. Allerdings ist die langfristige Einnahme mit zahlreichen Nebenwirkungen verbunden, von denen manche (Muskelschmerzen, nächtliche Krämpfe, Kurzatmigkeit) durch die gleichzeitige Einnahme von Coenzym Q10 verhindert werden können.
Referenzen:
- Liu Y et al. Association between statin use and colorectal cancer risk: a meta-analysis of 42 studies. Cancer Causes Control. 2014 Feb; 25(2):237-49
- Jespersen CG et al. Statin use and risk of prostate cancer: a Danish population-based case-control study, 1997-2010. Cancer Epidemiol. 2014 Feb; 38(1):42-7.
- Chou CY et al. Statin use and incident dementia: a nationwide cohort study of Taiwan. Int J Cardiol. 2014 May 1; 173(2):305-10.
- El-Sisi AA et al. Atorvastatin improves erectile dysfunction in patients initially irresponsive to Sildenafil by the activation of endothelial nitric oxide synthase. Int J Impot Res. 2013 Jul-Aug; 25(4):143-8.
- Littlefield N et al. Statins’ effect on plasma levels of Coenzyme Q10 and improvement in myopathy with supplementation. J Am Assoc Nurse Pract. 2014 Feb; 26(2):85-90.
- Corrao G et al. Statins and the Risk of Diabetes: Evidence From a Large Population-Based Cohort Study. Diabetes Care. 2014 Jun 26.
[…] Gefäße angreifen. Darüber hinaus können manche Medikamente wie Analgetika (gegen Schmerzen), Statine (gegen erhöhten Cholesterinspiegel), blutdrucksenkende Medikamente, blutzuckersenkende Mittel […]
[…] Körper und Geist, Naturheilmittel | 21. März 2014 um 10:39 So wie es auch für Statine der Fall ist, zählen die Protonenpumpenhemmer (auch Protonenpumpen-Inhibitoren bzw. PPI, […]