Zahlreiche Studien haben den Zusammenhang zwischen Stress und Gewichtszunahme belegt. Mehrere Gründe sind als Erklärungen für diese Folge von Stress vorgetragen worden.
Stress und Übergewicht: mehr essen
Mehrere epidemiologische Studien haben den Zusammenhang belegt. So ergab zum Beispiel eine prospektive Studie an 5000 Zwillingen, dass sich aufgrund hoher Anfangs-Stressniveaus eine Gewichtszunahme über 6 Jahre vorhersagen ließ. Der Zusammenhang zwischen Stress und Gewichtszunahme ist teilweise durch eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten zu erklären. Manche Menschen essen in Stresssituationen tatsächlich mehr. „Unter Anspannung isst man mehr und fetter, man nascht, um sich zu beruhigen“, sagt der Ernährungsfachmann* Raphael Gruman.
Stress und Übergewicht: hormonelle Erklärungen
Stress ist die Ursache einer erhöhten Produktion gewisser sogenannter Hunger-Hormone beziehungsweise umgekehrt eines zu geringen Hormonspiegels bei anderen Hormonen. „Stress beeinflusst ein Hormon, das mit dem Appetit zusammenhängt: Ghrelin. Daher nimmt man mehr Nahrung, insbesondere kalorienreiche Nahrung, zu sich“, erläutert der Ernährungsexperte. Außerdem verursacht es bei manchen Menschen die Produktion von Cortison (andere produzieren bei Stress Noradrenalin, ein Hormon, das Fett abbaut und verbrennt). „Diese Cortisonproduktion sorgt dafür, dass man ein wenig mehr speichert“, erklärt Raphael Gruman. Dadurch nimmt man zu. Es verursacht eine Verringerung von Serotonin, dem Ruhe-Hormon. „Bei Serotoninmangel kann man Lust bekommen zu essen, um sich zu beruhigen“, sagt Raphael Gruman.
Wie dämpft man seine Auswirkungen auf das Gewicht?
Für die Bekämpfung stressbedingter Gewichtszunahme ist es am besten, den Stress selbst zu beeinflussen. „Um mit Stressphasen besser fertig zu werden, bietet körperliche Bewegung sich ebenso an wie Entspannungstechniken: Tai Chi, Yoga etc.)“, erklärt der Ernährungsfachmann. Auch Nahrungsergänzungsmittel können Ihnen helfen, gegen Unruhe anzukämpfen. „Rhodiola unterstützt die Ausschüttung des Wohlfühlhormons Serotonin. Johanniskraut ist gut gegen Stimmungsschwankungen und Stress“, berichtet Raphael Gruman. Die stresshemmende Wirkung von Omega-3-Fettsäuren mariner Herkunft, insbesondere DHA, wurde bereits bewiesen. (1)(2) Im Falle von chronischem Stress empfiehlt sich die Einnahme von Magnesium, Taurin und L-Tyrosin (einem Neurotransmittervorläufer).
Referenzen:
- 1. Kuwamori T, Yazawa K, Mizus- hima Y, et al. Docosahexaenoic acid does not effect aggression of nor- mal volumters under non stressful conditions. A randomised, placebo- controlled, double blind study. Lipids 1998;33:663–7.
- 2. Hamazaki T, Sawazaki S, Nagasawa T, Nagao Y, Kanagawa Y, Yazawa K. Administration of docosahexaenoic acid influences behavior and plasma catecholamine levels at times of psychological stress. Lipids 1999;34:S33–7 (suppl).
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