Es beginnt damit, dass Kleinigkeiten wie Treppensteigen, Gartenarbeit, Basteln oder Aufräumen beschwerlich werden. Körperliche Betätigung wird immer erschöpfender. Später bringt eine Verringerung der Muskelkraft und –masse eine ungewöhnliche Schwäche, starke Müdigkeit und eingeschränkte Mobilität mit sich. Nach und nach überzieht eine Fettschicht den Bauch, die Haut verliert ihre Straffheit, das sexuelle Verlangen lässt nach und der Charakter ändert sich derart, dass das Umfeld manchmal das Gefühl hat, es nicht mehr mit derselben Person zu tun zu haben. Warum altern wir?

Ab der Pubertät befindet sich der Spiegel des Wachstumshormons im freien Fall

Das Wachstumshormon HGH wird auf natürliche Weise während des Schlafes durch das Gehirn produziert. Es steuert das Wachstum der Knochen, des Knorpels und der Muskeln während der Kindheit und Jugend und bestimmt so das äußere Erscheinungsbild im Erwachsenenalter. Ab der Pubertät lässt der Spiegel des Wachstumshormons pro Jahrzehnt um 14 % nach. (1) Anstatt 500 mcg täglich im Alter von 25 produziert das Gehirn im Alter von 80 praktisch gar kein HGH mehr.

Lange Zeit war man der Meinung, dass das Wachstumshormon keine Rolle im Erwachsenenalter spielt – bis eine Studie im New England Journal of Médicine (2) zu höchst interessanten Resultaten kam. Alte Menschen, die das Wachstumshormon verabreicht bekamen, wurden sichtbar jünger: um 10, wenn nicht sogar 20 Jahre! Gewichtsabnahme, Muskelzuwachs, Reparatur des Gewebes, weniger Kälteempfindlichkeit, bessere körperliche Ausdauer, erholsamerer Schlaf, gesteigerte Gehirntätigkeit: Alle diese Faktoren, die Anzeichen eines jungen und gesunden Körpers sind, hängen von der richtigen Konzentration des Wachstumshormons im Erwachsenenalter ab.

Wie kann der Spiegel des Wachstumshormons wieder erhöht werden?

Das synthetische „rekombinante“ Wachstumshormon wird mittels Gentechnik hergestellt. Es weist kein Risiko der Verunreinigung, so wie das bei der Einnahme von menschlichen Wachstumshormonen in den 80er-Jahren der Fall war, mehr auf. Eine Behandlung mit dem synthetischen Wachstumshormon ist jedoch kostspielig und vor allem sehr unangenehm. Diese wird anhand von subkutanen Injektionen (unter die Haut) mittels eines Pens durchgeführt. Eine solche Behandlung, welche dem Organismus eine genaue Dosis an synthetischem HGH zuführt, findet im Allgemeinen bei Wachstumsstörungen statt. Sie kann nur auf ärztliche Verschreibung erfolgen.

Die natürlichen Vorläufer des Wachstumshormons (Pflanzenextrakte, Aminosäuren) stimulieren die betreffenden Gehirnzellen. Eine Einnahme dieser Substanzen trägt zur Regeneration des Muskelgewebes, der Aufrechterhaltung der Knochenfestigkeit und zur Verbrennung von hartnäckigem Fett bei. Personen, die regelmäßig natürliche Vorläufer des Wachstumshormons einnehmen, stellen eine Verbesserung der Spannung, der Struktur und der Elastizität der Haut, eine deutliche Steigerung der Magermasse sowie eine Verringerung des Körperfetts fest.

Warnung an Diabetiker

Das Wachstumshormon ist hyperglykämisch, das bedeutet, es erhöht den Blutzuckerspiegel. Daher könnte die zusätzliche Absonderung des Wachstumshormons bei Diabetikern für das Dawn-Phänomen verantwortlich sein. Das Dawn-Phänomen ist durch einen starken Blutzuckeranstieg kurz vor dem Aufwachen gekennzeichnet. Dieser Anstieg des Blutzuckerspiegels verleiht ein Gefühl der Müdigkeit oder gar Erschöpfung und kann sich auch durch intensiven Durst, häufigen Harndrang, Übelkeit und Sehstörungen äußern.

Referenzen :