Die Nervosität ist ein Zustand der Erregung, der Unruhe und der übermäßigen Gereiztheit. Sie wird oft von Angst oder Wut begleitet und manifestiert sich durch Herzklopfen, Bauchschmerzen, Zittern, Schlaflosigkeit und übermäßigem Schwitzen. Warum sind wir nervös? Hier eine nähere Erläuterung.
Woher stammt die Nervosität?
Die Nervosität kann mit einem stressigen Umfeld (Prüfungen, Zeitdruck, berufliche Probleme, Angst vor dem Verlust der Lebensgrundlage, zu schwere Verpflichtungen, familiäre Konflikte), mit einem besonderen physiologischen Zustand (prämenstruelle Zeit, Zeitraum der Menopause, Tabak- oder Alkoholentzug, einige Medikamentbehandlungen) oder mit einem cholerischen Temperament verbunden sein. Der Alkohol-, Tabak- oder Kaffeemissbrauch begünstigen ebenfalls in großem Maße die Nervosität.
Welches sind die Ursprünge der Nervosität?
Die Nervosität hat ihren Ursprung im Ungleichgewicht der Kommunikation zwischen den Gehirnzellen. Es ist eine feststehende Tatsache, dass eine nervöse und ängstliche Person an GABA-Mangel leidet, ein Transmitter des Nervensystems, der die Entspannung begünstigt. Mangelt es an GABA, werden alle Situationen problematisch, auch die kleinsten Probleme werden unüberwindbar. Die betroffenen Personen vermeiden Initiativen zu ergreifen aus Angst, sich in Situationen zu befinden, in denen sie scheitern könnten. Sie schrecken vor der kleinsten Hürde ab und können nicht mehr schlafen. Zu diesem „neuronalen Ungleichgewicht kommt die übermäßige Produktion einiger Hormone (Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol) hinzu. Diese Hormone stimulieren das „Erregungssystem (neurovegetatives System des Körpers) und erwecken das Gefühl einer ungeheuren inneren Spannung, die völlig unabhängig vom Wille ist!
Was kann man tun?
- Vermeiden Sie eine stressige Umgebung;
- Lehnen Sie systematisch alle zwingenden Tätigkeiten ab;
- Lernen Sie mithilfe von Entspannungsmethoden besser mit Ihren Gefühlen umzugehen;
- Seien Sie körperlich fit, das hilft das neurohormonelle Ungleichgewicht zu regulieren;
- Nehmen Sie nie direkt Schlafmittel;
- Nehmen Sie bevorzugt natürliche Heilmittel mit sicherer, effizienter und beruhigender Wirkung.
Welches sind die natürlichen Mittel gegen Nervosität?
Einige Kräuter wie Baldrian, Passionsblume, Kamille, Hopfen oder Melisse haben eine ähnliche beruhigende Wirkung wie die Benzodiazepine, klassische Schlafmittel, die die Aktivität des GABAs im Gehirn erhöhen. Aber im Vergleich zu diesen Medikamenten erzeugen die beruhigenden Pflanzen keine Abhängigkeit, Sucht oder Tagesschläfrigkeit. Sie reduzieren weder die Konzentration noch die Reaktionszeit während des Tages.
Welches ist die beste „Beruhigungspflanze?
Das aktive Prinzip von Baldrian, die Valerensäure, ist ein anxiolytisches, krampflösendes, beruhigendes Muskelrelaxans und beruhigt das zentrale Nervensystem. Es stimuliert die Freisetzung von GABA und hemmt gleichzeitig seinen enzymatischen Abbau. Eine regelmäßige Einnahme von Baldrian entspannt das zentrale Nervensystem und verringert deutlich die nervöse Unruhe. Es wird besonders denjenigen empfohlen, die ängstlich sind und unter Schlafstörungen leiden.
Wie sollte der Baldrian eingenommen werden, um die maximale Wirkung zu erzielen?
Für eine höhere Wirksamkeit sollten eine Stunde vor dem Zubettgehen zwischen 400 mg und 600 mg (auf mind. 0,8%ige Valerensäure standardisierter) Trockenextrakt aus Baldrianwurzel mit einem Glas lauwarmer Milch eingenommen werden. Das Dekapeptid Alpha 1 (auch Alpha-Casozeptin genannt) der Milch hat starke anxiolytische Eigenschaften. Es verstärkt die Wirkung und erhöht die Effektivität des Baldrians.
Bei starker nervöser Unruhe nehmen Sie die Dosis über den Tag verteilt ein. Warten Sie ab! Sie sollten beachten, dass die Wirkungen von Baldrian weder unmittelbar noch radikal sind. Manchmal sind zwischen zwei und vier Wochen notwendig, bevor die volle Wirksamkeit dieser Pflanze erreicht wird. Falls nach vier Wochen der regelmäßigen Einnahme der Baldrianextrakts keine Verbesserung eintritt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.