Die Kapillaren machen etwa 80 % des Blutgefäßnetzes des Körpers aus. Sie sind so dünn, dass die roten Blutkörperchen sie nur einzeln passieren können. Die feinen Haargefäße sind dermaßen empfindlich, dass selbst der geringste thermische oder mechanische Schock sie zum Bersten bringen kann. Ist die Kapillarwand geschädigt, kann sie äußerst leicht brechen, was zu einem Auslaufen von Blut unter der Haut führt. Die Folge sind bläulich-rote Verzweigungen im Gesicht, an den Füßen oder den Waden. Wie kann man die Sichtbarkeit dieser geplatzten Äderchen verringern?
Wodurch kommt die Überempfindlichkeit der Kapillaren zustande?
Intensive körperliche Betätigung, Verletzungen, plötzlicher Heiß-Kalt-Wechsel, Rauchen, Alkohol, Stress, scharfes Essen: Dies sind allesamt Faktoren, welche eine übermäßige Erweiterung der kleinen Haargefäße bewirken können. Sind die Kapillarwände geschädigt, können sie beim geringsten Druck bersten. Das Blut entweicht unter der Haut – man spricht von geplatzten Äderchen. Anfällige Kapillargefäße treten häufig bei schlanken Personen mit dünner, heller Haut auf.
Welche Faktoren verschlimmern das Problem geplatzter Äderchen?
Hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft, Geburt, Wechseljahre), zu enge Kleidung, Arbeiten im Stehen, hohe Absätze, bestimmte Medikamente (Kortison)… All diese Umstände können die Kapillarwände noch anfälliger machen.
Was hilft gegen geplatzte Äderchen?
Rutin ist ein bewährter Helfer, der seit den 1960er-Jahren bekannt ist. Es handelt sich um ein Bioflavonoid, welches in zahlreichen Pflanzen wie Buchweizen, dem Japanischen Schnurbaum, Eukalyptus, Ginkgo biloba, Trauben, Kirschen und Brombeeren enthalten ist. Rutin besitzt ausgeprägte gefäßstärkende Eigenschaften, die zur Unterstützung geschwächter Haargefäße beitragen und deren Durchlässigkeit (Anzahl und Größe der Poren in den Gefäßwänden) verringern. Zudem wirkt es dem Zusammenhaften der Blutplättchen entgegen – der Bildung von Blutgerinnseln wird somit vorgebeugt. Rutin wirkt darüber hinaus abschwellend und bekämpft Ödeme. Es lindert das Anschwellen der Knöchel und Waden und verringert das Gefühl schwerer Beine. Nicht zuletzt wird Rutin heute in klassischen Präparaten gegen das Raynaud-Syndrom („Weißfingerkrankheit“ oder „Leichenfinger“) verwendet. Das Flavonoid Rutin fördert die periphere Mikrozirkulation (Durchblutung der Gliedmaßen) und wirkt auf diese Weise kalten Füßen, bläulichen Zehen, kalten Händen sowie gelblich-weißen Fingern entgegen. Rutin wird daher auch als „Blutheizung“ aller distalen (von der Körpermitte entfernten) Körperteile bezeichnet.
Referenz:
Noch keine Kommentare