Das Raynaud-Syndrom, umgangssprachlich als Weißfingerkrankheit oder Leichenfinger bezeichnet, ist eine häufige Erkrankung, die etwa 15 % der Bevölkerung betrifft. Die Finger und die Zehen verlieren plötzlich an Farbe, werden blass und fühlen sich bei Berührung eiskalt und taub an. Seltener, aber immer auf symmetrische Weise, kann die Reynaud-Krankheit Nase, Zunge, Wangen, Ohren, Lippen und sogar die Brustwarzen betreffen. Worin liegt der Ursprung dieses Phänomens? Gibt es natürliche Linderung gegen diese Krankheit? Lesen Sie mehr!

Was sind die Ursachen des Raynaud-Syndroms?

Dem Reynaud-Syndrom liegt die Unterbrechung des arteriellen Kreislaufs in den Fingern oder Zehen zugrunde, die durch plötzliche Verengungen der kleinen Gefäße an den Gliedmaßen des Körpers ausgelöst wird. Diese Verengungen werden meist durch Kälte, Stress oder emotionale Schocks verursacht. Hierbei sollte das primäre Reynaud-Syndrom nicht mit dem sekundären Reynaud-Syndrom verwechselt werden. Das sekundäre Reynaud-Syndrom ist ein Phänomen, das durch verschiedene alarmierende Krankheiten verursacht wird (Sklerodermie, Lupus bzw. Schmetterlingsflechte, polyarthritisches Rheuma, Hypothyreose bzw. Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes, Eisenmangelanämie, etc.).

Was passiert beim Reynaud-Syndrom?

Wenn sich die Endarterien (Arteriolen) verengen, kann das Blut nicht mehr ohne weiteres an die Hautoberfläche fließen. Ohne Sauerstoff und Wärme werden die Finger und die Zehen zuerst weiß wie Elfenbein und dann blau. Wenn sich diese Arteriolen erneut ausdehnen, werden Hände und Füße wieder warm. Sie werden blau oder leuchtend rot, kribbeln, brennen und stechen, während das Blut sie erneut belebt. Dieses Gefühl des Unbehagens kann einige Minuten oder einige Stunden dauern und den Alltag stören.

Welches sind die Risikofaktoren, die das Reynaud-Syndrom begünstigen?

  • Genetische Veranlagung: 30 % der Personen, die einen Elternteil mit dem Raynaud-Syndrom haben, sind ebenfalls betroffen
  • Geschlecht: Frauen zwischen 15 und 40 Jahren machen über 80 % der am Reynaud-Syndrom erkrankten Personen aus
  • Verletzungen, Quetschungen und Frostbeulen an Händen und Füßen
  • Besondere Berufsgruppen wie Pianist, Fischhändler, Karosseriebauer, Fliesenleger, Masseur, etc.
  • Stress, Aufregung und die langfristige Einnahme einiger gefäßverengender Medikamente

Wie kann man Anfällen vorbeugen?

Manchmal sind bereits folgende Maßnahmen ausreichend:

  • Temperaturen unter dem Gefrierpunkt meiden
  • weite und warme Kleidung tragen
  • mit dem Rauchen aufhören
  • Stresssituationen meiden

Darüber hinaus stärkt regelmäßige sportliche Betätigung (Schwimmen, Kniebeugen, Wadendehnung) die Blutgefäße und verbessert die periphere Durchblutung. Wechselbäder (ein warmer und dann ein kalter Wasserstrahl) haben eine positive Wirkung auf das Kreislaufsystem. Das Gleiche gilt für Massagen mit warmen Ölen (Zypresse, Sesam, Lavendel), die perfekt für die Erwärmung von Händen und Füßen geeignet sind.

Gibt es Nahrungsergänzungsmittel gegen das Raynaud-Syndrom?

Standardisierter Ginkgo-biloba-Extrakt (standardisiert auf 24-25 % Glucoflavonoide und 6%ige Terpenlactone) ist das einzige Nahrungsergänzungsmittel, das offiziell von der Weltgesundheitsorganisation für die Behandlung der Reynaud-Krankheit anerkannt wird. Es ist eine klinisch erwiesene Tatsache, dass die Einnahme (120 mg, 2-3 mal täglich für 8-10 Wochen) die Häufigkeit und die Schwere der Anfälle reduziert, indem es die periphere Blutzirkulation verbessert. Die bioaktiven Substanzen von Ginkgo biloba haben auch eine positive Wirkung bei Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Gedächtnisverlust. Sehstörungen und Ohrgeräusche können ebenfalls durch diese Pflanze gelindert werden.

Referenz: