Freie Radikale … Woher kommen diese Teilchen? Sind sie schädlich oder lebensnotwendig? Wozu dienen Antioxidantien? Und was war nochmal das stärkste Antioxidans des Körpers? Die Antworten finden Sie hier.

Was sind freie Radikale?

Ein freies Radikal ist ein instabiles Molekül. Das heißt, es besitzt ein ungepaartes (einzelnes) Elektron und ist dadurch besonders gefährlich. Um seine Stabilität wiederzuerlangen, greift das freie Radikal das Nachbarmolekül an – und raubt ihm das fehlende Elektron. Das Opfermolekül macht sich seinerseits auf die Suche nach einem Elektron, um die Lücke zu füllen. Auf diese Weise beginnt eine Kettenreaktion, die zu fortschreitender Oxidation im Körper führt.

Wie entstehen freie Radikale?

Freie Radikale werden bei der Atmung erzeugt, und zwar in den kleinen Zellkraftwerken: den Mitochondrien. Diese nämlich produzieren mit ihren mikroskopischen Membranen die wichtigste „Energiewährung“ des Körpers: ATP. Um diese Lebensenergie zu erzeugen, verbrennen die Mitochondrien Nährstoffe (Zucker und Fette). Dabei verbrauchen sie Sauerstoff und geben Kohlendioxid ab. Je mehr Energie die Zellen benötigen, desto intensiver arbeitet der Mitochondrienmechanismus. Und je schneller dieser Mechanismus arbeitet, desto mehr Schadstoffe werden freigesetzt, darunter auch kleinere oder größere Mengen an Nebenprodukten: die freien Radikale.

Freie Radikale können sich auch bilden, wenn der Körper kontinuierlicher Belastung durch Schadstoffe wie Zigarettenrauch oder Abgase ausgesetzt ist. Außerdem können (UV-)Strahlung und Entzündungen die Ursache sein, des Weiteren bestimmte Lebensgewohnheiten wie z.B. intensiver Ausdauersport, übermäßiger Alkoholkonsum oder Dauerstress.

Welche Rolle spielen freie Radikale im Körper?

Freie Radikale sind in richtiger Dosierung nützlich oder sogar lebenswichtig für den Körper. Sie sind zwingend erforderlich für die Immunabwehr des Körpers gegen Krankheitserreger, für die intrazelluläre Kommunikation, für die Expression bestimmter Gene (die Art und Weise, wie die Gene in Erscheinung treten), die Zerstörung von Krebszellen, die Dehnung von Äderchen, das Gedächtnis und sogar für die Befruchtung der Eizelle. Ein Mangel an freien Radikalen kann schwerwiegende Folgen haben!

In einem gesunden Körper beherrschen spezifische Abwehrsysteme die Produktion von freien Radikalen perfekt: die Antioxidantien. Ist dies nicht der Fall, sei es aufgrund einer Überproduktion freier Radikaler oder einer Unterproduktion von Antioxidantien, dann leidet der Körper unter oxidativem Stress. Oxidativer Stress hinterlässt im Körper Spuren: etwa den Verlust der Hautelastizität oder die allmähliche Eintrübung der Linse. Aber auch drastischere Folgen: Zellschäden, Gefahren für Herz und Kreislauf, Krebs, neurodegenerative Krankheiten oder irreparable Schäden am Erbgut. Um solchen Krankheiten vorzubeugen oder ihr Wiederaufflammen zu verhindern, bedarf es der erhöhten Zufuhr von Antioxidantien.

Was sind Antioxidantien?

Antioxidantien sind spezifische Abwehrsysteme gegen freie Radikale. Man unterscheidet zwei Hauptgruppen: diejenigen, die wir mit der Nahrung aufnehmen, und die, die der Körper produziert.

Eine ausgewogene Ernährung enthält eine Vielzahl von Antioxidantien: nicht nur Vitamine (C, E) und Spurenelemente (Selen, Kupfer, Zink, Mangan), sondern auch 600 Carotinoide, 4.000 Polyphenole, Alkaloide, organische Säuren, Phytate, Schwefelderivate und Indolderivate.

Welches ist das stärkste Antioxidans des Körpers?

Das stärkste Antioxidans des Körpers ist Glutathion. Es ist an vielen biochemischen Prozessen beteiligt, unter anderem an der Entgiftung von Xenobiotika, der Chelatisierung von Schwermetallen, der Modulation des Immunsystems, der Proteinsynthese und der Aufrechterhaltung der Zellintegrität.

Der Glutathionspiegel nimmt mit dem Alter fortwährend ab, und viele andere Faktoren (bestimmte Medikamente, Ausdauersport, Mangelernährung, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum) erschöpfen nach und nach diese Reserven in den Zellen. Viele degenerative Erkrankungen wie Parkinson, Alzheimer, Arteriosklerose, Diabetes, Grauer Star und Krebs gehen mit einem Mangel an Glutathion einher. Eine schwerwiegende Störung des Glutathion-Stoffwechsels kann zum Tode durch unkontrollierte Zelloxidation führen.