Lentigo, Naevus, Melasma, Epheliden (Sommersprossen)… Für die braunen Flecken, die die Haut vieler Menschen „zieren“, gibt es unterschiedliche Bezeichnungen. Diese Pigmentflecken sind gutartig und verursachen keine Schmerzen, gelten jedoch häufig als unästhetisch. Woher kommen sie? Woran erkennt man die verschiedenen Typen? Welche sind die beliebtesten Inhaltsstoffe, die in hautaufhellenden Produkten vorhanden sind?
Warum entstehen Pigmentflecken auf der Haut?
Die Pigmentierung der Haut kann als Antwort des Organismus auf aggressive Sonnenstrahlen erachtet werden. Bestimmte spezialisierte Zellen der Epidermis namens Melanozyten produzieren Melanin, das braune Pigment, welches die Haut färbt. Melanin dient als natürlicher Schutzschild, welcher die Haut vor der schädlichen Wirkung der UV-Strahlen bewahrt. Es kommt jedoch vor, dass die Bildung dieses Pigments aus dem Ruder läuft. Melanin sammelt sich dann unkontrolliert in bestimmten Regionen an, und die Haut wird an manchen Stellen dunkler. Man spricht von Hyperpigmentierung, dem klein- oder großflächigen Auftreten von braunen Flecken an der Hautoberfläche.
Wie erkennt man die verschiedenen Typen der Hyperpigmentierung?
Als Lentigo bezeichnet man einen scharf begrenzten braunen Fleck auf der Haut. Eine Lentigo kann mit fortschreitendem Alter auftreten (Lentigo senilis) oder mit übermäßiger Sonneneinwirkung (Lentigo solaris) zusammenhängen. Diese Flecken sind ein Anzeichen für die Schädlichkeit von UV-Strahlen auf die Haut.
Epheliden, besser als Sommersprossen bekannt, treten häufig bei Personen mit heller Haut auf. Diese Flecken sind genetischen Ursprungs. Ihr Vorhandensein deutet darauf hin, dass die Haut besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlen und anfällig für Hautkrebs ist.
Ein Melasma, auch als Schwangerschaftsmaske bezeichnet, äußert sich durch das Auftreten von großen braunen Streifen, die symmetrisch auf der Stirn, den Nasenflügeln, den Wangen und über den Lippen auftreten. Es betrifft im Besonderen Schwangere sowie Frauen, die kürzlich entbunden haben. Ein Melasma kann sich auch durch die Einnahme der Pille, eine Hormonersatztherapie oder ein photosensibilisierendes Medikament (erhöht die Empfindlichkeit für Sonneneinstrahlung) bilden.
Ein Nävus (Naevus) bzw. Muttermal oder Leberfleck tritt in Form von kleinen, dunkelbraunen, abgegrenzten Flecken auf der Haut auf. Atypische Nävi unterscheiden sich optisch von normalen Muttermalen. Sie sind nicht klar abgegrenzt, das Zentrum ist leicht erhöht und sie weisen eine unterschiedliche Färbung auf.
Welche sind die beliebtesten Inhaltsstoffe in aufhellenden Hautpflegeprodukten?
Kojisäure
Die Kojisäure ist ein natürliches Molekül, das durch den mikroskopischen Pilz Aspergillus oryzae gebildet wird. Dabei handelt es sich um eine Säure, die durch die Fermentierung von Reismalz gewonnen wird. Reismalz wird für die Herstellung von Sake verwendet. Kojisäure hemmt das Schlüsselenzym Tyrosinase, welches maßgeblich an der Synthese von Melanin beteiligt ist. Indem es die Aktivität der Tyrosinase verringert, senkt es die Menge des produzierten Melanins. In Verbindung mit Alpha-Liponsäure ist Kojisäure besonders wirksam für die Behandlung von Melasmen.
Arbutin der Bärentraube
Arbutin wirkt auf ähnliche Weise wie Kojisäure, indem es die Aktivität von Tyrosinase und folglich die Menge des produzierten Melanins verringert. Zudem ist es in der Lage, die Zersetzung und die Ausscheidung des bereits gebildeten Melanins zu beschleunigen.
Glycolsäure aus dem AlphaSchleim von Schnecken
Schneckenschleim ist von Natur aus reich an Glycolsäure, welche das Abschälen der Hautoberfläche begünstigt. Indem es die Entfernung der Pigmentzellen fördert, trägt die Säure zu einem helleren und gleichmäßigeren Teint bei. Zudem spendet Schneckenschleim durch den hohen Gehalt an Allantoin intensiv Feuchtigkeit, macht die Haut zart und fördert die Heilung bei Sonnenbränden und oberflächlichen Schnittverletzungen. Besonders wirksam ist er, um die Haut von unansehnlichen Narben nach der Verheilung von Wunden oder Akne zu befreien.
Referenzen:
- 1. Martínez-Gutiérrez A, Asensio JA, Aran B. Effect of the combination of different depigmenting agents in vitro. J Cosmet Sci. 2014 Nov-Dec;65 (6):365-75.
- 2. Sharad J. Glycolic acid peel therapy – a current review. Clin Cosmet Investig Dermatol. 2013 Nov 11; 6:281-8.
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