Um ein gutes Gedächtnis zu behalten, muss man während seines ganzen Lebens Ernährungsregeln beachten. Ratschläge von Dr. Bernard Croisile, auf die Alzheimer-Krankheit spezialisierter Neurologe an der Neurologischen Klinik von Lyon.
Was sind die « Feinde » des Gedächtnisses?
Dr. Bernard Croisile: « Die Feinde des Gedächtnisses sind schon die der Neuronen. Man muss Alkohol, Tabak, arteriellen Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen vermeiden. Untätigkeit, die Einsamkeit im sozialen Netzwerk, der Rückzug sind ebenfalls schädlich, weil sie die Stimulation mindern. Ein untätiges Gehirn, ohne Stimulation, bei einem isolierten Menschen mit nur wenig Freizeitbeschäftigung oder Berufstätigkeit ist in allen intellektuellen Bereichen weniger effizient. »
Was soll man essen, um sein Gedächtnis zu schützen?
Dr. Bernard Croisile: « Keine einzige Studie benennt Lebensmittel, die « gut » für das Gedächtnis sind. Wiederum gibt es Wirkstoffe, die für die Neuronen und die Hirngefäße « gut » sind. Das ist die berühmte mediterrane Diät, die mittlerweile jeder kennt. Die Spurenelemente, die Omega-3-Fettsäuren stärken nicht das Gedächtnis, aber sie stärken eventuell die Konzentration und vor allem die Vitalität der Neuronen. »
Was ist ein guter Lebensstil, um sein Gedächtnis so lang wie möglich zu erhalten?
Dr. Bernard Croisile: « Das Problem ist kein Problem des Gedächtnisses, sondern des Gehirns und der Neuronen. Ich fasse dies als die vier Asse der Vorbeugung zusammen: die Risikofaktoren für Gefäße reduzieren, sich täglich 30 Minuten körperlich bewegen, eine Diät nach Art der mediterranen Diät halten und, letztendlich, muss man ein aktives Gehirn auf reiche und vielfältige Art bewahren und pflegen. Man braucht reichhaltige und vielfältige Freizeitbeschäftigungen, die mit dem sozialen oder familialen Netzwerk vereinbar sind, Reisen, Lesen, Fernsehen, Radio, Kino, Gesellschaftsspiele, Computerspiele. Einzeln ist keine dieser Aktivitäten sinnvoll, es ist ihre Kombination, ihre Verschiedenheit, die es ermöglicht, alle Facetten des Gehirns anzuregen, denn das Bridge-Spiel wird nur die Fähigkeit, Bridge zu spielen, erhalten, das Bridge-Spiel verbessert nicht das Gedächtnis im Allgemeinen, sondern das Spielgedächtnis (die Regeln, die Ansage, das Kartenspiel… »
Apolline Giraudet