Chronische Nierenerkrankungen (CNI) basieren auf einer langsamen, progressiven und irreversiblen Zerstörung der Niere. Im Gegensatz zu der akuten Form, die plötzlich auftritt und die Notaufnahme in einem Krankenhaus erfordert, nistet sich diese Krankheit still über Monate oder sogar Jahre hin ein. Sobald die Nieren es nicht mehr schaffen, das Blut zu filtern, führt die chronische Niereninsuffizienz zu einem terminalen Stadium, das eine Nierenersatztherapie (Dialyse oder Transplantation) erfordert. Was sind die Ursachen der CNI ? Was sind die Konsequenzen? Es folgt eine Übersicht.
Was sind die Ursachen des chronischen Nierenversagens?
Die häufigsten Ursachen des chronischen Nierenversagens sind Diabetes mellitus und Bluthochdruck. Eine Autoimmunerkrankung (Lupus), rezidivierende Infektionen (Pyelonephritis), eine Obstruktion der Harnwege (Nierensteine), das Vorhandensein von Zysten in den Nieren (polykistische Krankheit), übermäßige Einnahme bestimmter Medikamente (Aspirin, Ibuprofen) verhindern, dass die Nieren genügend durchblutet werden. Bei einer schlechten Entwässerung werden die Nierenzellen (Nephronen) geschädigt und sind nicht mehr in der Lage, ihrer Reinigungsfunktion nachzukommen. Dadurch sammeln sich Toxine an und vergiften den Körper allmählich.
Was sind die Symptome der chronischen Niereninsuffizienz?
Die chronische Nierenkrankheit schreitet stillschweigend voran und zerstört viele Nierenfunktionen, bevor die ersten Symptome auftreten. So ist es oft reiner Zufall, dass ein Patient erfährt, dass er an CNI leidet, leider bereits in einem sehr fortgeschrittenen Stadium. Sobald sich die chronische Niereninsuffizienz richtig eingenistet hat, können die folgenden Symptome auftreten: anhaltende Müdigkeit, ungewöhnliche Blässe, Appetitlosigkeit, Mundgeruch, Schwellung der Augenlider und der Knöchel, Schmerzen im unteren Rücken, Harnwegserkrankungen, dunkler oder blutiger Schaum.
Wie wird die chronische Niereninsuffizienz diagnostiziert?
Das chronische Nierenversagen wird unabhängig von der Ursache durch das mindestens dreimonatige Vorhandensein spezifischer Marker einer Nierenschädigung diagnostiziert. Zu den offensichtlichen Markern von Nierenschäden gehören morphologische Anomalien der Nieren (beim Scan entdeckt) und das Vorhandensein von Proteinen, weißen Blutkörperchen und Blut im Urin des Patienten.
Wie wird die chronische Niereninsuffizienz geheilt?
Die erste vorgeschlagene Maßnahme für Patienten mit CNI ist eine sehr salzarme Low-Protein-Diät. Die Reduzierung der Aufnahme von Proteinen und Natrium verlangsamt die Ansammlung von Stickstoff-Abfallprodukten im Blut und reduziert das Auftreten von Ödemen. In einem letzten Schritt „ergänzen“ oder „ersetzen“ die Dialyse oder die Nierentransplantation die kranken Nieren und übernehmen ihre Arbeit.
Was für einen natürlichen Ansatz gibt es?
Vitamin D ist ein zentrales Element der Phosphat-Hämostase und seine Biosynthese wird bei einer CNI unweigerlich verändert. Eine Meta-Analyse, die an 6853 Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz vorgenommen wurde, zeigt eine direkte Verbindung zwischen Vitamin D-Mangel und Mortalität bei CNI (1). Es ist klinisch erwiesen, dass die Einnahme von Vitamin D (12 Wochen lang 50.000 EH pro Woche, gefolgt von 40 Wochen lang 50.000 EH alle 2 Wochen) Entzündungen bei Dialyse-Patienten reduziert und die Nierenfunktion verbessert (2).
Das Omega-3 aus Leinöl (120 Tage lang 2 mal am Tag 1 g) hilft, die Entzündung zu verringern und behindert das Fortschreiten der Krankheit (3). Ebenso Selen (12 Wochen lang 200 mcg), das eine Mangelernährung bei Dialysepatienten verhindert (4).
Referenzen:
- 1. Pilz S, Iodice S, Zittermann A, Grant WB, Gandini S. Vitamin D status and mortality risk in CKD: a meta-analysis of prospective studies. Am J Kidney Dis. 2011 Sep;58(3):374-82. doi: 10.1053/j.ajkd.2011.03.020. Epub 2011 Jun 2.
- 2. Alvarez JA, Zughaier SM, Law J, Hao L, Wasse H, Ziegler TR, Tangpricha V. Effects of high-dose cholecalciferol on serum markers of inflammation and immunity in patients with early chronic kidney disease. Eur J Clin Nutr. 2013 Mar;67(3):264-9. doi: 10.1038/ejcn.2012.217. Epub 2013 Jan 30.
- 3. Lemos JR, Alencastro MG, Konrath AV, Cargnin M, Manfro RC. Flaxseed oil supplementation decreases C-reactive protein levels in chronic hemodialysis patients. Nutr Res. 2012 Dec;32(12):921-7. doi: 10.1016/j.nutres.2012.08.007. Epub 2012 Sep 26.
- 4. Salehi M, Sohrabi Z, Ekramzadeh M, Fallahzadeh MK, Ayatollahi M, Geramizadeh B, Hassanzadeh J, Sagheb MM. Selenium supplementation improves the nutritional status of hemodialysis patients: a randomized, double-blind, placebo-controlled trial. Nephrol Dial Transplant. 2013 Mar;28(3):716-23. doi: 10.1093/ndt/gfs170. Epub 2012 Jul 4.